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Yoga Nidra in Karlsruhe • Yoga-Studio finden

Yoga Nidra, auch als „yogischer Schlaf“ bekannt, ist eine Form der geführten Meditation, die den Körper in einen Zustand tiefer Entspannung versetzt. Trotz des Namens handelt es sich nicht um Schlaf im herkömmlichen Sinne, sondern um einen Zustand zwischen Wachsein und Schlafen, in dem das Bewusstsein tief entspannt und gleichzeitig wachsam bleibt. Dieser Zustand ermöglicht es, Stress abzubauen, innere Heilung zu fördern und tieferes Bewusstsein zu entwickeln.

Yoga Nidra wirkt – auf der körperlichen Ebene betrachtet – ideal für Einsteiger ins Yoga, da keine speziellen körperlichen Anforderungen gestellt werden. Ein gewisses Fitnesslevel ist in der Tat nicht erforderlich. Wichtig ist lediglich, dass man sich in einer ruhigen Umgebung befindet und sich vollständig entspannen kann. Allerdings sind das lange bewegungslose Liegen (mindestens 60 Minuten) und der Fokus auf das Innere auf geistiger Ebene sehr fordernd.

Es gibt in Yoga Nidra keine klassischen Asanas oder Übungsfolgen, wie man sie aus anderen Yoga-Stilen kennt. Im Gegenteil: Die gesamte Praxis wird im Liegen durchgeführt, oft in der sogenannten „Shavasana“-Position (Totenstellung). Der Fokus liegt bei dieser Art des Yoga auf der inneren Wahrnehmung, der Atmung sowie der geführten Meditation.

Eine Yoga Nidra Klasse folgt immer demselben Muster – wobei die Länge der einzelnen Phasen variieren kann:

  1. Vorbereitung, Beginn der Praxis: Führung durch Shavasana. Entspannung entsteht durch die achtsame und gelenkte Wahrnehmung des eigenen Körpers, des Atems und den Empfindungen von außen.
  2. Sankalpa: Formulierung eines Vorsatzes, einer Intention.
  3. Rotation des Bewusstseins: Die Wahrnehmung wird durch den gesamten Körper gesteuert.
  4. Atembewusstsein: Die eigene, ruhige Atmung wird auf unterschiedliche Arten beobachtet.
  5. Gegensatzpaare: Wir fokussieren uns auf verschiedene gegensätzliche Empfindungen in unserem Körper, z. B. schwer und leicht, locker und angespannt.
  6. Visualisierung: Wir rufen Bilder und Bilder-Folgen vor unserem inneren Auge auf. So betreten wir Chidakasha, den inneren Raum des Bewusstseins.
  7. Sankalpa: Der ursprünglich gesetzte Vorsatz wird erneut aufgerufen. Wir vertiefen uns in diesen Gedanken.
  8. Abschluss: Der Lehrende führt behutsam zurück in die äußere Welt und das Tagesbewusstsein.

Yoga Nidra hat auch eine spirituelle Komponente. Es wird oft als eine Praxis zur Selbsterkenntnis und inneren Heilung verwendet. Die Praktizierenden können tiefere Bewusstseinsebenen erreichen und eine Verbindung zu ihrem inneren Selbst und dem universellen Bewusstsein entwickeln. Die spirituelle Tiefe hängt jedoch von den persönlichen Zielen und der Intention des Übenden ab.

In Yoga Nidra wird oft beruhigende, sanfte Musik gespielt, um die Entspannung zu fördern. Dies kann meditative Musik, Klänge der Natur oder sanfte Instrumentalmusik sein. Die Musik dient dazu, eine beruhigende Atmosphäre zu schaffen und den Praktizierenden zu helfen, sich zu entspannen und in die Meditation zu vertiefen.

Wie kann mir Yoga Nidra helfen?

Yoga Nidra fördert vor allem die geistige und emotionale Entspannung. Es hilft dabei, Stress abzubauen, die Konzentration zu verbessern und emotionale Blockaden zu lösen. Da es keine körperlichen Bewegungen beinhaltet, trägt es nicht direkt zur Verbesserung von Kraft oder Beweglichkeit bei, sondern wirkt primär auf der mentalen und emotionalen Ebene. Besonders in der heutigen hektischen Welt bietet Yoga Nidra einen Raum, um zur Ruhe zu kommen und sich mit dem inneren Selbst zu verbinden.

In der Ayurveda-Lehre gibt es drei Doshas: Vata, Pitta und Kapha. Yoga Nidra wirkt auf alle drei Doshas harmonisierend, da es den Geist beruhigt, Stress reduziert sowie dabei hilft, das innere Gleichgewicht wiederherzustellen.

  • Vata-TYpen profitieren besonders von Yoga Nidra, da es hilft, die nervöse und unruhige Natur von Vata zu beruhigen und den Geist zu erden.
  • Pitta-Typen finden in Yoga Nidra eine Möglichkeit, ihre hitzige und oft übermäßige Aktivität und den Ehrgeiz zu zügeln und inneren Frieden zu finden.
  • Kapha-Typen können durch Yoga Nidra ihre oft träge Natur überwinden und geistige Klarheit erlangen.

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Die Geschichte des Yoga Nidra

Yoga Nidra hat seine Wurzeln in den alten tantrischen Traditionen Indiens. Es ist eine Methode, die aus den Lehren des Sankhya-Philosophiesystems und den Praktiken des Yoga hervorgegangen ist. Die Praxis wurde über Jahrtausende weiterentwickelt und angepasst.

Swami Satyananda Saraswati gilt als der moderne Vater von Yoga Nidra. In den 1960er Jahren systematisierte er die Praxis und machte sie einem breiteren Publikum zugänglich. Er war der Gründer der Bihar School of Yoga und hat viele Schriften und Bücher über Yoga Nidra verfasst; besonders hervorzuhebend ist dabei sein Buch „Yoga Nidra“. Es erklärt die Theorie und Praxis dieser Meditationsform und ist bis heute eine der wichtigsten Referenzen für diese Praxis.

Verwandte oder abgeleitete Yoga-Stile

Eng mit dem Yoga Nidra verbunden sind zum Beispiel die tiefenentspannenden und meditativen Techniken des Pranayama (Atemkontrolle), Dharana (Konzentration) und Dhyana (Meditation).

Das autogene Training und die progressive Muskelentspannung weisen Ähnlichkeiten mit den Entspannungstechniken von Yoga Nidra auf.

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