Drei Monate vor Weihnachten, an einem besonderen Septemberabend, öffnete sich bei be yogi ein Raum, der vielen lange in Erinnerung bleiben wird: die erste Kakao-Zeremonie 2.0 – neu gedacht. Schon Wochen zuvor haben sich viele angemeldet und am Ende war die Veranstaltung ausgebucht – ein starkes Zeichen dafür, wie sehr die Verbindung von Ritual, Wissen und Genuss die Menschen anspricht.
Schon beim Ankommen lag eine besondere Stimmung in der Luft. Die Vorweihnachtszeit klopft bereits an die Tür, und mit ihr erwachen Erinnerungen an Düfte, Lichter und süße Verlockungen. Doch allzu oft verlieren wir den Zauber, weil wir Schokolade und Gebäck nebenbei essen, während der Kopf noch ganz woanders ist. An diesem Abend wollten wir bewusst zurückfinden zu diesem Zauber – gemeinsam, achtsam, mit allen Sinnen.
Ankommen, Einstimmen und Intention setzen
Die Gruppe wurde behutsam in den Abend geführt. Mit einer Tasse Tee in der Hand fand jede:r seinen Platz. Zum Auftakt gab es ein Partnerinterview, das half, voneinander zu erfahren: Wie heißt du? Was hat dich hierhergeführt? Was schenkt dir im Alltag Freude oder Energie? Welche Erinnerung verbindest du mit Schokolade? Schon in diesen ersten Minuten entstand Nähe – Geschichten wurden geteilt, Lächeln ausgetauscht, Verbindungen geknüpft.
Danach folgte eine kurze Stille. In bequemer Sitzhaltung, mit geschlossenen Augen, entstand ein Moment des Innehaltens. Mit sanften Fragen wurde die innere Aufmerksamkeit geweckt: Für welche Sache bin ich heute besonders dankbar? Welche liebevolle Geste schenke ich mir oder anderen? Was erfüllt mich mit Freude? Jede:r durfte eine Intention für den Abend finden und im Herzen halten – als inneren Anker für die kommenden Stunden.
Rituale als Inseln der Bedeutung
Rituale sind kleine Inseln im Fluss des Alltags – sie schenken Orientierung und Tiefe. Deshalb eröffnete Ulla, ZUM GLÜCK Coach und Gründerin von be yogi, den Abend mit einem Ritualspruch, inspiriert von einer alten Maya-Tradition: In Lak’ech Ala K’in – Ich bin ein anderes Du. Achtmal sprach die Gruppe diesen Satz gemeinsam, mit Atempausen dazwischen. Acht – als Zahl für Ganzheit, Transformation und den Weg zur inneren Freiheit.
Es war spürbar, wie sich der Raum mit Resonanz füllte. Worte, die zuerst ungewohnt klangen, wurden im Wiederholen kraftvoller. Ein stilles Lächeln ging durch den Kreis: Wir sind verbunden – durch diesen Moment, durch den Genuss, der uns erwartete.
Schokolade als Symbol für Wandlung
Bevor es tiefer in die Praxis ging, wurde über die Symbolik von Kakao und Schokolade gesprochen. In den Legenden steht Kakao für Transformation: von der bitteren Bohne bis zur süßen Vollendung, von Schwere zu Leichtigkeit. Diese Metamorphose ist nicht nur ein Herstellungsprozess, sondern auch eine Metapher für unser eigenes Leben. Auch wir wandeln uns, wachsen, durchlaufen bittere und süße Phasen – und immer wieder entsteht Neues.
Die Schokoladenreise mit Axel, dem Zuckerbecker

Dann begann der große Höhepunkt: die Schokoladenreise mit Axel, dem Zucker-Becker vom Werderplatz. Seit vielen Jahren führt er sein Ladenlokal in Karlsruhe und hat sich einen Namen gemacht für handwerkliche Qualität und tiefe Kenntnis rund um Kakao.
Über 90 Minuten lang nahm er die Gruppe mit auf eine Reise von Ghana bis Ecuador, von Fairtrade-Anbau bis zur fertigen Tafel. Er erklärte, wie Sorten entstehen, wie Aromen sich entwickeln und welche Geschichten jede Bohne in sich trägt. Besonders eindrucksvoll war sein Plädoyer für bewussten Konsum: Schokolade ist ein Genussmittel – und wenn wir sie mit Achtsamkeit essen, erkennen wir ihre wahre Kraft.
Die Gäste lauschten, staunten und probierten. Axel öffnete die Tür zu einer Welt, die viele nur flüchtig kennen – und machte die Teilnehmenden Schritt für Schritt zu Kakao- & Schokoladen-Wissenden.
Ayurveda & Schokolade mit Laura

Nach dieser Reise übernahm Laura, Ayurveda-Expertin bei be yogi. Sie zeigte, wie Schokolade auf die drei Doshas wirkt – Vata, Pitta und Kapha. Plötzlich wurde klar: Schokolade ist nicht einfach nur süß, sondern sie kann je nach Konstitution beruhigen, kühlen oder beleben.
Mit anschaulichen Beispielen erklärte Laura, warum dunkle Sorten erdend wirken, warum Bitterstoffe kühlend sind, und warum Milchschokolade bei manchen eher Schwere erzeugt. Ayurveda sieht Schokolade nicht als „verboten“, sondern als Geschenk – wenn wir sie bewusst auswählen und genießen. Für viele war das ein Aha-Erlebnis: Genuss und Gesundheit schließen sich nicht aus, sondern können sich ergänzen.
Achtsame Verkostung – Schokolade mit allen Sinnen

Dann begann der vielleicht magischste Teil des Abends: die Verkostung. Axel führte durch verschiedene Sorten, während die Gruppe in eine achtsame Wahrnehmung begleitet wurde: Sehen, Fühlen, Riechen, Schmecken, Nachspüren. Zwischen den Sorten hielten alle Stille, reinigten den Gaumen mit einem Kräutertee oder einem Stück Brot und ließen die Eindrücke wirken.
In dieser Langsamkeit entstand eine neue Tiefe: Aromen entfalteten sich Schicht für Schicht, Erinnerungen tauchten auf, Gefühle wurden geweckt. Viele staunten, wie unterschiedlich ein Stück Schokolade schmecken kann, wenn man es nicht nebenbei isst, sondern ihm Raum gibt.
Es war eine stille, kraftvolle Erfahrung, die viele noch nie so erlebt hatten: Schokolade nicht als schneller Snack, sondern als Tür zur Achtsamkeit, Verbindung & Genuss.
Zum Abschluss wurde gemeinsam ein kurzer Film geschaut, der das Gehörte und Erlebte zusammenfasste. Denn: Unwissenheit ist das größte Hindernis für Transformation. Wissen stärkt, Verständnis öffnet – und Genuss wird tiefer, wenn wir ihn einordnen können.
Dankbarkeit & Abschied
Am Ende kehrten alle in den Kreis zurück. Es wurde der Erde gedankt, den Menschen, die den Kakao anbauen, und einander für das gemeinsame Erleben. Noch einmal sprach die Gruppe: Ich bin ein anderes Du. Mit diesem Gefühl von Leichtigkeit, Fülle und Dankbarkeit gingen die Gäste in den Abend.
Die Kakao-Zeremonie 2.0 war ein Abend voller Geschichten, Düfte, Aromen und Begegnungen. Sie hat gezeigt, wie kraftvoll es ist, Genuss mit Wissen und Ritual zu verbinden. Für viele war es ein neues Erleben von Schokolade – achtsam, bewusst, transformierend.
be yogi glaubt: Solche Erfahrungen sind mehr als ein schönes Event. Sie sind Impulse für den Alltag – kleine Erinnerungen daran, wie sehr es sich lohnt, den Moment zu feiern – und (Vorsicht Werbung) ein wunderbares Weihnachtsgeschenk. Und so war dieser Abend nicht nur ein Auftakt, sondern ein Versprechen: Es wird weitere Zeremonien geben, nicht „nur“ mit Schokolade.