In den letzten zehn Wochen durfte ich als Mentorin das be yogi Yoga-Teacher Mentorship begleiten und dabei gemeinsam mit den Junglehre:innen wachsen, reflektieren und erfahren. Dabei ist das Yoga, so wie wir es praktizieren, lehren und weitergeben, mehr als eine körperliche oder spirituelle Technik. Es ist eine soziale Praxis.
Yoga ist eine „Soziale Praxis“
In der Soziologie spricht man von sozialer Praxis, wenn Handlungen nicht einfach zufällig oder individuell sind, sondern gesellschaftlich eingebettet, geteilt, wiederkehrend und strukturiert vollzogen werden. Yoga ist ein wunderbares Beispiel für eine soziale Praxis, es ist nicht das individuelle „auf der Matte sein“, sondern ein ganzes Feld an Gewohnheiten, Körperwissen, sprachlichen Routinen („Atme tief ein …“), materiellen Dingen (Yoga-Matte, Blöcke, Gurte) und sozialen Beziehungen – zwischen Lehrer:in und Schüler:in, unter Gleichgesinnten und eben auch zwischen Mentor:in und Mentee. Yoga ist ein Feld, in dem ich mich bewege, verorte, lerne, lehre – und mit anderen in Beziehung trete.
Yoga-Teacher Mentorship für Junglehrer:innen – ein Übergang
Im Yoga-Teacher Mentorship wurde genau das spürbar, Yoga wurde nicht nur gelehrt, sondern auch gelebt und geteilt. Bei unseren Treffen haben wir einen Raum geschaffen, in dem wir gemeinsam Praktiken reflektierten und diskutierten, neu interpretierten und immer wieder in den Alltag überführten. Wie vermittelt man Achtsamkeit? Wie setze ich meine Stimme ein? Wie baue ich geschickt eine Stunde auf? Und wie schaffe ich es, dass meine Stunde bedeutungsvoll wird?

Die Junglehrer:innen haben sich auf den Weg gemacht, ihren eigenen Stil, ihre Haltung, ihre Stimme zu finden. In unseren Gesprächen, Reflexionen und den gemeinsam erlebten Stunden wurde klar: Der Übergang von der Lernenden zur Lehrenden ist nicht einfach, es ist eine Identitätsarbeit, die in der Beziehung passiert, in der sozialen Praxis, in der es nicht nur um Inhalte, sondern um ein geteiltes Feld von Bedeutungen, Routinen und Resonanz geht.
Wir haben uns Zeit genommen, gemeinsam zu erforschen, wie sich die Praxis des Yoga im sozialen Raum entfaltet. Und wie sie mit Sprache, mit Körper, mit Emotionen und mit Gemeinschaft verbunden ist. Wie finde ich meine eigene Haltung in dem Yoga, wie es in unserer heutigen Kultur verankert ist – zwischen Wellness, Performance, Tradition, Kommerz und Spiritualität. In diesem Spannungsfeld seine eigene Position zu finden, ist eine zutiefst soziale und kulturelle Aufgabe.
Ich kann auf das Yoga-Teacher Mentorship als eine Erfahrung zurückblicken, in der ich Teil eines Geflechts aus Weitergabe, Reflexion, Beziehung und Erfahrung sein durfte. Yoga als soziale Praxis lebt von der Beziehung, vom Ritual, von der Gemeinschaft. Es ist ein soziales Geschehen und das macht Yoga so wertvoll.
Kurz erklärt: Was ist das Yoga-Teacher Mentorship?
Wenn du nach deiner Ausbildung das Gefühl hast, noch nicht ganz „ready“ zu sein – keine Sorge, das ist völlig normal. Genau dafür gibt es das Yoga Teacher Mentorship bei be yogi: eine praxisnahe, AYA-zertifizierte Fortbildung über 10 Wochen (20h YACEP), die dich stärkt, inspiriert und ganz natürlich wachsen lässt.

In einer kleinen Gruppe von max. zehn Mentees hast du Raum, dich auszuprobieren, zu unterrichten, zu assistieren – und vor allem: zu lernen. Du beobachtest Frühklassen, planst deine eigene Sequenz, erhältst Feedback und entwickelst ein tieferes Verständnis für deinen authentischen Unterrichtsstil.
Das Yoga-Teacher Mentorship ist ein kostenfreies Add-on zu deiner 200h-Ausbildung bei uns. Aber auch wenn du deine Ausbildung zum Yoga-Lehrenden an einer anderen Schule gemacht hast, kannst du dir mit etwas Glück einen der begehrten Plätze sichern. Zum Abschluss bekommst du ein Zertifikat und eine Bestätigung über deine Unterrichtszeit – anrechenbar bei der Yoga Alliance. Noch wertvoller aber: das Gefühl, als Lehrer:in angekommen zu sein.