Ayurveda – die Jahrtausende alte ganzheitliche „Lehre vom Leben“ – beschäftigt sich nicht nur mit Gesundheit, sondern auch mit erfüllter Liebe, Sexualität und gelingende Beziehungen. Gerade in unserem hektischen Alltag suchen viele von uns nach Möglichkeiten, mehr Zuneigung und Tiefe in unsere Beziehungen zu bringen. Und genau hier setzt Ayurveda an: Es zeigt, wie Körper, Geist und Seele in Einklang kommen können, um Liebe auf allen Ebenen zu erfahren.
Die Bedeutung der Doshas für liebevolle Beziehungen
Nach ayurvedischer Lehre prägen die drei Bioenergien (Doshas) Vata, Pitta und Kapha nicht nur unsere körperliche Konstitution, sondern auch unsere Art, Liebe und Leidenschaft zu leben. Vata-Menschen, die eher leicht und kreativ sind, lieben Überraschungen und intensive Gespräche. Sie sind jedoch oft schnell erschöpft und brauchen Ruhe. Pitta-Persönlichkeiten strahlen Feuer und Kraft aus und bringen Leidenschaft in jede Beziehung, neigen jedoch zu Dominanz und müssen lernen, sich Zeit für Regeneration zu nehmen. Kapha-Typen sind sehr beständig und liebevoll, mögen aber keine großen Veränderungen. Sie lieben häusliche Gemütlichkeit und führen meist stabile, treue Beziehungen.
Geheimrezept: Süße Speisen und liebevolle Zubereitung
Süßes Essen gilt im Ayurveda als besonders förderlich für Zuneigung und Zärtlichkeit. Speisen mit natürlicher Süße oder süße Gewürze (etwa Safran, Rosenblüten und Kardamom), können das Herz öffnen und das Gefühl von Geborgenheit schenken. Der Ayurveda kennt zahlreiche Rezepte und Zutaten, die Sinnlichkeit und Sexualität positiv beeinflussen:
- Chili fördert die sexuelle Stimulation und Glückshormonbildung. Außerdem vertreibt es Müdigkeit und Trägheit.
- Muskat wirkt beruhigend auf Nerven und Geist und hilft gegen vorzeitigen Samenerguss. Die Muskatblüte ist noch stärker aphrodisierend.
- Knoblauch gilt als wichtigstes Verjüngungs- und Regenerationsmittel in der ayurvedischen Literatur und hat eine stark aphrodisierende Wirkung. Bei einer sattvischen Ernährung ist allerdings der Verzicht von Knoblauch empfohlen.
- Datteln sind nicht nur sehr nährstoffreich und gelten als wirkungsvolles Verjüngungsmittel (Rasayana), sondern unterstützen auch die Abwehrkräfte gegen Viren und Infektionen, nähren den Körper und wirken aphrodisierend.
- Granatapfel wird nicht umsonst auch „Liebesapfel“ genannt. Er stimuliert Mann und Frau fördert den Aufbau der Fortpflanzungsgewebe und hat eine Anti-Aging-Wirkung.
- Mandeln wirken aphrodisierend, beruhigen die Schleimhäute und stärken Gehirn- sowie Nervengewebe.
Ayurveda-Tipp: Tägliche Einnahme von drei in Honig eingelegten Mandeln mit heißer Milch kann bei Schwächezuständen und Potenzstörungen helfen - Ashvagandha ist eine der wirkungsvollsten ayurvedischen Aphrodisiaka. Es verbessert die sexuelle Kraft, Ausdauer und Fortpflanzungsfunktionen. Die Wurzel gilt als Anti-Stress-Pflanze und hilft bei körperlicher sowie geistiger Erschöpfung.
Doch nicht nur die Zutaten spielen eine Rolle. Auch die Energie, mit der wir kochen, überträgt sich auf unser Essen und damit auf unseren Körper und Geist. Nahrung, die mit Liebe, Achtsamkeit und Reinheit zubereitet wird, entfaltet eine besonders wohltuende Wirkung auf das Gemüt. In diesem Beitrag habe ich mehr über „Upyokta: So lädst du beim Kochen das Essen mit guter Energie auf“ geschrieben.
Ayurveda-Beratung in Karlsruhe
In diesem Beitrag gibt dir Lifestyle- und Ernährungsberaterin Laura Strauß Tipps aus dem Ayurveda. Du kannst auch eine persönliche Beratung basierend auf deinem Dosha mit ihr buchen. Das Erstgespräch ist gratis.
Liebe als Yoga des Handelns
Ein besonderer Blick auf die Liebe findet sich in Patanjalis Yoga Sutra 2.1:
tapah svadhyayeshvarapranidhanani kriya-yogah
Der Yoga des Handelns (kriya-yogah) besteht aus Leidenschaft (tapas), Selbststudium (svadhyaya) und Hingabe (isvara-pranidhanani).
Übertragen auf unsere Beziehungen bedeutet das, dass Liebe immer auch Mut braucht – nämlich, sich voll und ganz auf den anderen einzulassen. Gleichzeitig erfordert sie Selbstreflexion, damit wir uns unserer eigenen Gefühle bewusst bleiben und uns nicht verlieren. Und schließlich braucht Liebe Hingabe. Sie lässt sich nicht erzwingen, sondern muss mit Vertrauen und Offenheit gelebt werden.
Yoga-Praxis für ein offenes Herz
Es gibt verschiedene Yoga-Stile, die sich gut zur sogenannten „Herzöffnung“ eignen. Damit ist nicht nur das Öffnen und Weiten des Brustbereichs gemeint, sondern oft auch eine innere Haltung der Offenheit und Empathie. Hier ein paar Stile, die sich besonders gut eignen:
- Anusara Yoga legt großen Wert auf eine präzise Ausrichtung (Alignment) und die Aktivierung des Herzbereichs. Die Praxis beinhaltet viele Rückbeugen und herzöffnende Asanas, die gezielt die Brustwirbelsäule und Schultern mobilisieren. Gleichzeitig fördert Anusara Yoga eine positive, herzbasierte Intention und innere Ausrichtung.
- Yin Yoga ist ein ruhiger, passiver Stil, bei dem Positionen (Asanas) für mehrere Minuten gehalten werden. Dabei wird sanft in die Tiefen von Bindegewebe und Faszien gearbeitet, was Verspannungen lösen und mehr Flexibilität im Brust- und Schulterbereich bringen kann. Die langen Haltezeiten geben dir die Möglichkeit, dich auf das Loslassen und die Weite im Herzraum zu konzentrieren. Gerade passive Rückbeugen mit Unterstützung können den Herzraum weiten, ohne dass du dich anstrengen musst.
- In Vinyasa-Stunden wird der Fokus oft auf fließende Bewegungsabfolgen gelegt, und viele Sequenzen beinhalten Rückbeugen oder Armbalancen, die die vordere Körperseite öffnen. Durch die dynamische Verbindung von Atem und Bewegung können gezielt Sequenzen eingebaut werden, die mehr Weite im Brustkorb schaffen (z.B. Kobra, Bogen, Wild Thing). Wenn du nach „herzöffnenden Vinyasa-Flows“ suchst, findest du oft Stunden, die sich speziell auf Rückbeugen und Öffnung der Schultern konzentrieren.
- Kundalini Yoga legt einen starken Fokus auf Atemübungen (Pranayama), Mantras und Kriyas, die oft eine energetische Öffnung bewirken sollen. Manche Kriyas beinhalten spezifische Übungen zur Öffnung des Brustkorbs und zur Anregung des Herzchakras (Anahata). Zusätzlich kann die Kombination aus Meditation, Chanting und Bewegung helfen, mentale Blockaden zu lösen, die sich als Enge im Herzbereich zeigen.
Wenn du herausfinden möchtest, welcher Stil am besten zu dir passt, kannst du verschiedene Yoga-Klassen in Karlsruhe bei be yogi ausprobieren. Hier findest du unseren Stundenplan.
Ob in der Küche, auf der Matte oder im Umgang mit uns selbst und allen Wesen auf dieser Welt: Liebe spielt im Ayurveda und Yoga eine zentrale Rolle, weil sie Körper, Geist und Seele verbindet. Wenn wir süße Speisen mit Achtsamkeit genießen, liebevoll kochen und uns an den Prinzipien von Mut, Selbststudium und Hingabe orientieren, dann wird jede Beziehung – ob partnerschaftlich, familiär oder freundschaftlich – zu einer erfüllenden Verbindung. Ayurveda und Yoga zeigen uns, wie wir diese Verbindung stärken und vertiefen können, damit die Liebe in all ihren Facetten lebendig bleibt.