Ich liebe Tee. Ich trinke jeden Tag mindestens einen Liter – im Winter sogar mehr. Zu Hause habe ich eine größere Teebeutel-Auswahl als manches Café und ich liebe es, neue Sorten zu entdecken. Schon lange wollte ich deswegen einen Beitrag über Ayurveda Tee schreiben. Heute ist es endlich so weit! Mit meiner größten Tee-Tasse neben mir auf dem Tisch und der Katze im Schoß möchte ich dir heute einen der sanftesten und zugleich genussvollsten Wege zeigen, sich nach den Prinzipien des Ayurveda zu richten: Das Trinken von ayurvedischen Tees. Mit ihrer Vielfalt an Kräutern und Gewürzen unterstützen sie Körper und Geist, passen sich unseren individuellen Bedürfnissen an und laden zu achtsamen Momenten der Ruhe ein.
Die verschiedenen Arten von Tee im Ayurveda
Im Ayurveda spielen vor allem Kräuter- und Gewürztees eine große Rolle, weil sie sich leicht an die individuellen Bedürfnisse anpassen lassen. Häufig werden Mischungen verwendet, in denen etwa Ingwer, Zimt, Kardamom und Fenchel kombiniert werden. Diese Masala-Tees, wie sie oft genannt werden, wirken wärmend und unterstützen das Verdauungsfeuer (Agni).
Wer etwas Leichteres und eher Kühles bevorzugt, kann zu Kräutertees greifen, beispielsweise mit Pfefferminze, Hibiskus oder Rosenblüten. Auch klassische Schwarz- oder Grüntees werden gelegentlich eingebunden. Im Ayurveda legt man jedoch Wert darauf, diese mit passenden Kräutern oder Gewürzen zu ergänzen, um gezielt bestimmte Wirkungen zu entfalten. Hier eine kleine Übersicht über besonders häufig verwendete Zutaten in Ayurveda Tee-Sorten:
- Besonders beliebt ist Ingwertee, da er dem Körper Wärme zuführt, die Durchblutung fördert und den Stoffwechsel anregt.
- Fencheltee hingegen wirkt beruhigend auf den Magen-Darm-Trakt und hilft bei Völlegefühl und Blähungen.
- Wer eher kühlende Eigenschaften sucht, findet in Pfefferminz- oder Hibiskustee eine wohltuende Erfrischung, die überschüssige Hitze im Körper reduziert.
- Süßholz, Zimt oder Kardamom können zusätzlich für eine süßlich-wärmende Note sorgen und gleichzeitig den Stoffwechsel in Schwung bringen.
- Das Heilige Basilikum (Tulsi) wird im Ayurveda besonders geschätzt, da es als adaptogen gilt und helfen soll, Körper und Geist vor Stress zu schützen.
Welcher Tee für welches Dosha?
Im Ayurveda geht man davon aus, dass jeder Mensch eine individuelle Konstitution besitzt, bestehend aus den drei Doshas Vata, Pitta und Kapha. Befindet sich eines dieser Doshas im Ungleichgewicht, können gezielt ausgewählte Teesorten zu einer Harmonisierung beitragen.
So profitieren Vata-Konstitutionen vor allem von wärmenden und beruhigenden Tees, die etwa Ingwer, Zimt, Süßholz und Fenchel enthalten. Diese Zutaten nehmen die Kälte, die bei Vata oft vorherrscht, und bringen Ruhe in unruhige Gedanken.
Pitta-Typen sollten sich eher auf kühlende Sorten fokussieren. Pfefferminz, Süßholz, Hibiskus oder Rosenblüten können überschüssige Hitze ausgleichen und das feurige Temperament besänftigen.
Kapha hingegen wird durch anregende, stoffwechselaktivierende Tees unterstützt. Warme Gewürze wie Ingwer, Nelke, Zimt oder schwarzer Pfeffer liefern die nötige Energie, um den Körper zu beleben und Lethargie entgegenzuwirken.
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Tee kalt oder warm trinken?
Aus ayurvedischer Sicht fördert warmer Tee in den meisten Fällen das Wohlbefinden, da er das Verdauungsfeuer stärkt und vom Körper leicht verarbeitet werden kann. Vor allem in den kühleren Jahreszeiten und morgens nach dem Aufstehen schenkt ein heißer Tee angenehme Wärme und hilft, Kältegefühle zu vertreiben. Wer starkes Pitta verspürt oder an heißen Sommertagen eine kühlende Erfrischung sucht, kann allerdings auch zu lauwarmen oder leicht abgekühlten Tees greifen. Letztlich geht es darum, auf das persönliche Körpersignal zu hören und die Temperatur des Tees individuell anzupassen.
Ayurveda Tee als achtsames Ritual
Tee trinken kann weit mehr sein als das bloße Aufgießen und Hinunterschütten einer Flüssigkeit. Wer dem Prozess mit Aufmerksamkeit begegnet, bemerkt die beruhigende Kraft bereits während des Zubereitens. Das bewusste Auswählen der Kräuter, das langsame Eingießen des heißen Wassers und das Innehalten, während der Duft die Sinne erfüllt, sind Schritte zu mehr Achtsamkeit. Indem man sich Zeit nimmt und jeden Schluck genießt, schult man die Verbindung zwischen Körper, Geist und Gegenwart. So wird Tee zu einem kleinen Alltagsritual, das Gelassenheit und Klarheit fördert.
Nicht nur im Ayurveda hat Tee einen hohen Stellenwert. Japanische Teerituale, wie zum Beispiel die sogenannte Chanoyu-Zeremonie, sind stark von Zen-Prinzipien geprägt und dienen der inneren Einkehr sowie der Wertschätzung jedes Handgriffs. In China, wo eine der ältesten Teekulturen der Welt zuhause ist, legt man beim Gong Fu Cha großen Wert auf die Kunst der Zubereitung, das verwendete Wasser und filigranes Teegeschirr. Auch in Marokko genießt man Tee in einer eigenen Zeremonie. Der traditionell mit frischer Minze und reichlich Zucker zubereitete Tee wird oft dreimal aufgegossen und dient als Zeichen herzlicher Gastfreundschaft. In Großbritannien schließlich ist der „Afternoon Tea“ mit seinem feinen Gebäck und Sandwiches ein gesellschaftliches Event, das Gemütlichkeit und ein Stück britische Kultur zelebriert. In all diesen Traditionen spiegelt sich die tiefe Überzeugung wider, dass Tee nicht nur dem Magen, sondern auch der Seele guttut.
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Ayurvedische Tees laden dazu ein, den Alltag zu entschleunigen und bewusste Auszeiten für Körper und Geist zu schaffen. Sie lassen sich auf individuelle Bedürfnisse abstimmen, indem man wärmende oder kühlende, belebende oder beruhigende Zutaten kombiniert. Wer ein wenig experimentiert, findet schnell die Mischung, die zum eigenen Dosha und zum aktuellen Lebensgefühl passt. Dabei ist vor allem der achtsame Umgang mit den ausgewählten Kräutern und Gewürzen wichtig. So wird jede Tasse Tee zu einem Schritt Richtung Gelassenheit und Wohlbefinden. Egal, ob heiß an kalten Tagen oder lauwarm im Sommer – das bewusste Trinken eines Ayurveda-Tees kann uns dabei helfen, in unserer schnelllebigen Welt Momente der inneren Ruhe zu bewahren.
PS: Ayurveda Tee kaufen – unsere Empfehlungen
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