Wie empfindest du Weihnachten? Ist es die Zeit für leckere Plätzchen oder eher Chaos beim Backen? Sind es herzliche Treffen mit Freund:innen oder doch eher Termin-Druck? Festtafel-Freuden oder Einkaufswahnsinn? Besinnliche Einkehr oder Jahresend-Trubel? Mach es zu deiner Zeit. Zum Beispiel mit diesen Impulsen aus dem Ayurveda, einer wohltuenden Yoga-Praxis und achtsamen Momenten im Alltag.
Zeit für Ruhe und Entspannung
Viel Bewegung im Außen – in gesellschaftlichen Anforderungen, im Wetter und im allgemeinen Tempo – fordert umso mehr Ruhe im Inneren.
Adventskranz-Meditation
Eine einfache Möglichkeit dafür ist die Adventskranz-Meditation. Dafür wählst du einen ruhigen Ort, stellst eine Kerze auf Augenhöhe auf und dimmst das Licht. Du setzt dich in eine bequeme Position, entweder auf den Boden oder auf einen Stuhl, mit geradem Rücken. Dein Blick ruht auf der Flamme der Kerze, die Augen sind sanft fokussiert. Du atmest tief und gleichmäßig ein und aus. Wenn Gedanken auftauchen, lässt du sie vorüberziehen und richtest deine Aufmerksamkeit immer wieder auf die Kerzenflamme. Nach einigen Minuten schließt du langsam die Augen, nimmst noch ein paar tiefe Atemzüge und öffnest sie anschließend wieder.
Einfache Möglichkeiten für mehr Erdung
Auch im Alltag kannst du viel für mehr Erdung tun. Ausreichend Schlaf unterstützt dein Nervensystem ebenso wie Wärme – etwa durch einen Saunagang, ein heißes Bad oder eine Massage mit warmem Öl. Bewusstes Atmen, zum Beispiel in Form der Mondatmung, hilft zusätzlich. Ein kleiner Mini-Hack kann sein, einen Wecker im Handy zu stellen, der dich immer wieder daran erinnert, deine Aufmerksamkeit kurz zu den Füßen zu bringen.
Yoga im Advent und an Weihnachten
Erdende Yoga-Übungen helfen deinem Geist, zur Ruhe zu kommen und wieder in Balance zu finden. Sonnengrüße können eine stabile Morgenroutine sein, während Yoga auf dem Stuhl sich gut als kurze Pauseneinheit im Alltag eignet. Auch der regelmäßige Besuch von Yoga-Klassen unterstützt dabei, dranzubleiben und dir bewusst Zeit für dich zu nehmen. Übrigens bist du an allen Feiertagen herzlich bei uns im Studio willkommen. Wir sind da.
(Er)lebe die Adventszeit
Erlebe das Hier und Jetzt. Gehe auf den Weihnachtsmarkt, ohne dabei gedanklich schon die Einkaufsliste für das Dinner durchzugehen. Sei ganz da. Vielleicht geht es gar nicht um das nächste perfekte Video auf TikTok oder ein weiteres Insta-Posting, sondern um das bewusste Anwesendsein – hier, bei deinen Lieben, mit allen Sinnen.
Nimm dir Zeit für Retrospektive und spüre Dankbarkeit. Frage dich, was dir im letzten Jahr besonders gutgetan hat und wie wir maximale Qualität leben können – nicht perfekt, sondern besonders schön und erfüllend.
Setze auch Grenzen. Ein Nein zu anderen ist ein Ja zu dir. Du musst nicht auf jedes Fest gehen und nicht bis zum Ende bleiben. Zwinge dich nicht, etwas zu essen, das dir nicht guttut, nur um anderen eine Freude zu machen.
Zeit für Essen und Genuss
Ein ausgewogenes ayurvedisches (Weihnachts-)Menü enthält Getreide, Hülsenfrüchte als Proteinquelle, Gemüse, Blattgemüse, Rohkost, Chutney und ein Dessert. Generell gilt, dass eine Mahlzeit einfach, leicht verdaulich, voller Energie und aus saisonalen Zutaten bestehen sollte.
Ein Beispiel für ein Weihnachtsmenü könnte mit einer leichten Gemüsesuppe aus saisonalen Zutaten wie Karotte, Kürbis oder Maronen beginnen. Die Hauptspeise wird in einzelnen Komponenten serviert, sodass jede Person die Bestandteile unterschiedlich kombinieren kann. Ein weiterer Vorteil dieser Form ist, dass sich die Arbeit gut aufteilen lässt. Als Dessert eignet sich Obst, zum Beispiel als erhitztes Chutney auf einem Brei – Eis ist eher nicht empfehlenswert.
Rohkost sollte nach Möglichkeit am Abend vermieden werden. Wenn doch, dann eher in Form eines kleinen Beilagensalats oder als bitterer Smoothie am Ende der Mahlzeit, ergänzt durch Gewürze wie Ingwer, Chili, Kresse oder Kümmel.
Der Ayurveda kennt 18 verschiedene Kombinationen und Regeln, um Nahrung möglichst gut verträglich zu machen. Dabei steht nicht die biochemische Zusammensetzung der Speisen im Vordergrund, sondern ihre Verwertung. Ob eine Mahlzeit bekömmlich ist, hängt also auch davon ab, wie die einzelnen Nahrungsmittel miteinander kombiniert werden. Mehr zu diesen Kombinationsmöglichkeiten habe ich in diesem Blogbeitrag geschrieben.
SOS-Tipps aus dem Ayurveda – wenn es doch mal zu viel war
Typisch weihnachtliche Gewürze sind zugleich ayurvedische Heilkräuter und unterstützen die Verdauung. Dazu zählen Zimt, Sternanis, Kardamom, Nelke, Ingwer und Muskatnuss. Hilfreich kann warmes Wasser mit Ingwer sein, eventuell ergänzt durch etwas Honig oder Zimt. Versuche, Essenspausen von durchschnittlich vier Stunden einzuhalten, verschiebe gegebenenfalls Mahlzeiten und lasse Zwischenmahlzeiten weg. Bewegung – vor allem draußen, aber auch in Form einer Yoga-Einheit – kann ebenfalls entlastend wirken.
Und das Wichtigste: Mache dir keine Vorwürfe und keine Verbote. Es geht um langfristiges Verhalten und um das immer wieder neue Finden von Balance.
Ayurveda-Beratung in Karlsruhe
In diesem Beitrag gibt dir Lifestyle- und Ernährungsberaterin Laura Strauß Tipps aus dem Ayurveda. Du kannst auch eine persönliche Beratung basierend auf deinem Dosha mit ihr buchen. Das Erstgespräch ist gratis.
Zeit für liebevolle Gesellschaft
Gesundes Essen kann am falschen Ort und in falscher Gesellschaft ungesund werden. Ungesundes Essen wird in liebevoller Atmosphäre verträglicher.
Esskultur an Weihnachten zelebrieren
Nehmen wir unsere Nahrung ohne Zeitdruck, an einem angenehmen Ort und in guter Gesellschaft ein, reagiert unser Nervensystem entspannt und verwertet die Nahrung besser. Essen wir hingegen unter Stress, Zeitdruck, Lärm oder in Streitgesprächen, kann selbst gute Nahrung auf psycho-mentaler, energetischer und physiologischer Ebene belastend wirken.
Gerade in unserer heutigen Zeit, in der Fastfood-Restaurants, Imbissbuden und Großkantinen für viele Menschen Hauptverpflegungsorte sind, sollte die Art der Nahrungsaufnahme einen neuen Stellenwert in unserer Esskultur bekommen – mit hoher Achtsamkeit für die äußeren Gegebenheiten beim Essen. Mehr zur energetischen und emotionalen Qualität beim Essen und Kochen findest du hier.
Weihnachten aufmerksam feiern
Öffne deinen Blick und erweitere dein Wissen. Warum sind es nicht sechs Adventssonntage oder zwei? Wer war dieser Nikolaus? Warum gibt es Weihnachtsmärkte und Adventskalender? Und wie feiert man traditionell-australisches Weihnachten unter Palmen? All das eignet sich auch wunderbar als gemeinsames Forschen und Erfahren mit Kindern.
Zeit für Geschenke mit Herz
Was liebst und lebst du? Gib weiter, was dich glücklich macht. Das können Momente zum Wohlfühlen sein – etwa eine Yoga-Monatsmitgliedschaft oder ein Workshop bei be yogi (ja, das war ein Werbeblock 😉). Auch selbstgemachte Geschenke wie Gewürzmischungen oder Öle sind möglich, zum Beispiel Sesamöl mit ätherischen Ergänzungen zum Massieren, verfeinertes Olivenöl oder ein Porridge-Mix. Praktische Geschenksets, etwa für die ayurvedische Morgenroutine oder einen besonderen Moment mit Dosha-Bezug, können ebenso Freude machen. Und manchmal ist Gemeinschaft mit dir selbst das größte Geschenk.
Kleine Achtsamkeitsübung während der Beschwerung: Beobachte dich still und verurteile dich nicht für das, was du siehst. Frage dich, ob du ein Geschenk annehmen kannst, ohne dich zum Revanchieren verpflichtet zu fühlen. Ob du für ein Geschenk dankbar sein kannst, ohne Erwartungen daran zu haben. Und ob du dich für jemand anderen mitfreuen kannst, ohne zu vergleichen.
Es ist deine (Weihnachts-)Zeit
Teile sie so ein, dass sie überwiegend mit Dingen gefüllt ist, die deinem Wesen entsprechen. Es geht darum zu erkennen, was du wirklich willst – und was sich Körper, Geist und Seele von dir wünschen. Ayurveda kann (d)ein Ahaweg sein, um zurück in Balance zu finden und so mit dem eigenen Wesen und der Welt in Frieden und Glück zu leben.
