Als ich ein Kind war, sagte meine Mama oft zu mir: „Ulla, iss deinen Teller auf, die Kinder in Afrika müssen hungern.“ Damals konnte ich diesen Satz nicht verstehen. Was hatten die Kinder in Afrika mit den Gemüseresten auf meinem Teller zu tun? Heute sehe ich diese Worte in einem anderen Licht. Sie erinnern mich daran, wie tief wir alle miteinander verbunden sind – nicht nur in unseren Beziehungen, sondern auch als Gemeinschaft. Dieses Gefühl der Verbindung hat mich durch viele Höhen und Tiefen getragen, besonders in diesem Jahr, das geprägt war von Wachstum und Herausforderungen – sowohl persönlich als auch bei be yogi. Ganz aktuell auch in dieser Weihnachtsgeschichte.
Ein Moment der Störung – der Beginn der Weihnachtsgeschichte
Vor Kurzem habe ich einen wertvollen Verbündeten in Yoga fast verloren. Unsere Beziehung war plötzlich gestört, ohne dass es dafür einen klaren Anlass gab. Er blieb geduldig und mitfühlend und fragte immer wieder, was geschehen sei. Doch die Antwort lag nicht im Außen, sondern in mir selbst.
Ich hatte mich in einem Bild von mir verfangen – dem Bild der energiegeladenen und inspirierenden Gestalterin von be yogi. Dieses Bild war meine Kraftquelle, aber auch eine Last. Es hinderte mich daran, auf ihn zuzugehen und ihn um Unterstützung zu bitten. Gerade in einer Zeit, in der ich mich um die wirtschaftliche Stabilität von be yogi bemühte, fiel es mir schwer, Schwäche zu zeigen.
Doch genau diese Haltung schuf Distanz – nicht nur zu meinem Freund, sondern auch zu mir selbst.
Die Lösung: Loslassen und gemeinsam wachsen
Durch diese Erfahrung habe ich eine wichtige Lektion gelernt: Unsere Beziehungen werden oft durch die Bilder gestört, die wir von uns selbst und anderen haben. Wir versuchen, diese Bilder zu schützen, und verlieren dabei die Fähigkeit, den anderen wirklich zu sehen.
Die Heilung begann, als ich bereit war, mein Bild von mir selbst loszulassen. Mein Freund konnte mir frei begegnen, weil er kein festes Bild von mir hatte. Diese Freiheit, sich ohne Erwartungen oder Urteile zu begegnen, hat unsere Beziehung gerettet.
Ähnlich ist es mit be yogi. Was dieses Jahr für mich so besonders gemacht hat, ist die neue Möglichkeit, euch alle, unserer Mitglieder um Unterstützung zu bitten. Bitte tragt dazu bei, dass wir weiterhin das beste Yoga in Karlsruhe zum besten Preis anbieten können. Nicht ich allein bin die Gestalterin – wir sind es gemeinsam. Jede Empfehlung, jedes Weitersagen stärkt uns als Gemeinschaft.
Diese Erfahrung hat mir gezeigt, dass wahre Power nicht darin steckt, alles allein schaffen zu wollen. Sie liegt darin, zusammenzustehen – in Beziehungen, in der Gemeinschaft und letztlich auch in der Welt.
Weihnachten, ein Fest der Verbundenheit
Weihnachten ist eine Zeit, in der wir uns auf das Wesentliche besinnen: auf Mitgefühl, Liebe und unsere Verbindung zueinander. Es ist auch eine Zeit, um innezuhalten und darüber nachzudenken, was uns wirklich trägt.
Die Geschichte meiner Kindheit über die Kinder in Afrika hat mir dieses Jahr eine neue Bedeutung gegeben. Es ist die Erkenntnis, dass unser Handeln, unsere Gedanken und unsere Liebe tiefer miteinander verbunden sind, als wir oft glauben.
Diese Verbundenheit macht Weihnachten für mich zu einer Zeit der Hoffnung – nicht nur für uns selbst, sondern auch für die Gemeinschaften, die wir gestalten.
Learnings fürs neue Jahr
Zum Jahresende möchte ich die wichtigsten Learnings aus dieser Weihnachtsgeschichte mit euch teilen. Vielleicht inspirieren sie euch für das kommende Jahr:
- Bilder loslassen: Die Erwartungen, die wir an uns selbst und andere haben, trennen uns. Wahre Verbindung entsteht, wenn wir den anderen frei sehen.
- Gemeinsam statt allein: Große Ziele erreicht man nicht allein. Ob in einer Freundschaft, einer Partnerschaft oder einer Gemeinschaft – zusammen können wir Dinge schaffen, die uns allein unmöglich erscheinen.
- Freiheit zur Betrachtung: Ein unbeschäftigter Geist ist der Schlüssel zu Klarheit und Mitgefühl. Wenn wir uns nicht von Rastlosigkeit treiben lassen, können wir die Schönheit des Augenblicks erkennen.
- Verbindung statt Isolation: Die Welt ist nicht getrennt von uns. Unser Handeln – sei es in einer Beziehung, einer Gemeinschaft oder im Alltag – beeinflusst mehr, als wir denken.
Ein Weihnachtswunsch
In diesem Sinne wünsche ich euch allen ein Weihnachtsfest voller Wärme, Verbindung und Liebe. Möge das neue Jahr eine Zeit des gemeinsamen Wachsens sein – in Beziehungen, in der Gemeinschaft, in uns selbst – und für be yogi.
Denn wenn wir bereit sind, unsere Bilder loszulassen, frei zu beobachten und zusammenzustehen, können wir nicht nur uns selbst, sondern auch die Welt ein Stück besser machen.
Gemeinsam – nicht allein – sind wir eins.