Weihnachten verspricht eine Zeit voller Freude, Harmonie und Glück – die Magie von Weihnachten. Lichter in den Straßen und Fenstern der Häuser, Kinderaugen strahlen vor Vorfreude, Familie & Freund:innen versammeln sich zu festlichen Feiern – erholsame Feiertage, entspannte Stunden und eine harmonische Zeit.
Doch was passiert, wenn diese „wundervolle Zeit“ plötzlich nicht mehr so wunderbar erscheint? Was, wenn der Zauber von Weihnachten von Wut oder Frustration überschattet wird? Wenn Ärger, Stress oder Enttäuschung in der Luft liegen?
Weihnachten ist nur einmal im Jahr…
Die Erwartungen an uns selbst und an andere sind hoch: perfekte Geschenke, perfekte Mahlzeiten, perfekte Familienfeiern. Vielleicht ärgerst du dich über eine unvorhergesehene Panne beim Festessen, über eine unbedachte Bemerkung eines Verwandten oder über das Gefühl, dass du die festliche Zeit alleine nicht so gut gestalten kannst.
Und plötzlich ist „the most wonderful time of the year“ ein stressiger, unangenehmer Moment.
Warum kommen diese Gefühle auf?
Es ist gut zu wissen, dass Emotionen wie Wut, Frustration oder Enttäuschung keine schlechten oder unzulässigen Gefühle sind – sie sind Teil unseres emotionalen Repertoires und können uns auch aufzeigen, was uns stört oder was wir brauchen. Sie sind Hinweise darauf, dass etwas in uns nicht im Einklang ist. Vielleicht fühlen wir uns überfordert, missverstanden oder unter Druck gesetzt. Dein Gehirn reagiert auf diese Wahrnehmungen und aktiviert entsprechende Emotionen. Wut zum Beispiel kann entstehen, wenn wir uns verletzt fühlen oder unsere Grenzen überschritten werden.
Was tun, wenn die Gefühle kippen?
Es ist völlig normal, auch in der „wundervollen“ Weihnachtszeit „schwierige“ Gefühle zu haben. Doch statt sie zu unterdrücken oder von ihnen überwältigt zu werden, können wir lernen, mit ihnen bewusst umzugehen.
Eine Methode, um die Kontrolle über die eigenen Emotionen (zurück)zugewinnen, ist die 5-4-3-2-1 Übung.
Diese Wahrnehmungsübung hilft dir, dich von negativen Gedanken oder Gefühlen zu lösen und den Fokus wieder auf den gegenwärtigen Moment zu richten.
Nimm einen tiefen Atemzug.
Ein.
Langsam.
Aus.
Langsamer.
Und noch einmal so.
Nun kannst du anfangen.
- Sieh dich um und nenne 5 Dinge, die du gerade siehst. 👀
Vielleicht sind es der leuchtende Weihnachtsbaum, die Geschenke unter dem Baum oder die Kerzen auf dem Tisch. Konzentriere dich auf die Dinge in deiner Umgebung, die dir Freude bereiten. - Nenne 4 Dinge, die du gerade berühren kannst. 🤚
Achte auf die Texturen in deiner Umgebung: das samtige Geschenkband, die weichen Nadeln am Adventskranz oder die glatte Oberfläche der Kaffeetasse. - Nenne 3 Dinge, die du gerade hören. 👂
Der Klang von Weihnachtsmusik im Hintergrund, das Knistern der Kerze oder Lachen auf der Straße – all diese Geräusche helfen dir, im Moment anzukommen. - Nenne 2 Dinge, die du gerade riechst. 👃
Der Duft von Tannenbaum und Weihnachtsplätzchen – dieser Gerüche können dir helfen, dich mit der Gegenwart zu verbinden. - Finde 1 Ding, das du schmeckst. 👄
Vielleicht schmeckst du noch den süßen Nachgeschmack oder da ist „nur“ der Geschmack deines eigenen Mundes. Nimm dir Zeit, diesen Geschmack wahrzunehmen.
Du musst die Dinge nicht laut aussprechen und nimm dir alle Zeit, die du für deine sinnliche Entdeckungsreise brauchst. Und dann – atme ein und langsamer aus …
Fröhliche Weihnachten
Weihnachten ist eine Zeit, die mit hohen Erwartungen und manchmal auch mit Stress verbunden ist. Doch auch in schwierigen Momenten können wir zurück zu den positiven Weihnachtsgefühlen finden. Ein tiefes Ein- und langsameres Ausatmen, vielleicht zusammen mit der 5-4-3-2-1 Übung können dich dabei unterstützen, die Freiheit zu finden, mit deinen Emotionen bewusst umzugehen, damit deine Wut eben nicht mehr mit dir durchgeht. Du merkst, ja, diese Situation überfordert mich jetzt – du atmest ein – langsamer aus – 5-4-3-2-1 und happy x-mas.