Ernährung ist ein ernstes Thema. Für viele ist es ein tägliches Ringen: mit dem eigenen Körper, mit Unverträglichkeiten, Diäten, Regeln, Verboten. Und das ist verständlich – denn vieles, was wir über Ernährung gelernt haben, ist von harter Disziplin und idealisierten Vorstellungen geprägt, wird verstärkt durch Social Media und dem ständigen Vergleich mit anderen. Aber wie schade ist es, wenn aus Essen ein Kampf wird. Sollte es nicht vielmehr etwas sein, das Freude macht? Etwas, das nährt – auf allen Ebenen?
Ganz ehrlich: Ich habe selbst jahrelang Kalorien gezählt, jedes Gramm abgewogen, Tabellen geführt. Essen war eine Pflichtaufgabe geworden. Kochen war nicht mehr Kreativität oder Genuss, sondern eine messbare Leistung. Und die Leichtigkeit ging dabei verloren – genauso wie die Freude am gemeinsamen Essen.
Meine Wende: Ayurveda – und ganz viel Freude
Irgendwann habe ich Ayurveda entdeckt. Und damit eine neue Sichtweise: Ayurveda zeigt, dass gesunde Ernährung nicht streng oder kompliziert sein muss. Kein Abwiegen, keine Kalorientabellen, keine Dogmen. Natürlich gibt es auch im Ayurveda Empfehlungen – je nach individueller Konstitution und momentaner Befindlichkeit. Aber diese Empfehlungen sind keine starren Regeln. Sie dürfen flexibel angewendet, angepasst – ja, sogar bewusst umgangen werden.
Ein Beispiel: Die Hauptmahlzeit sollte idealerweise mittags stattfinden – das ist eine gängige Empfehlung. Aber was, wenn dein Alltag das nicht erlaubt? Wenn du berufstätig bist, Kinder hast oder abends einfach lieber mit deiner Familie gemeinsam isst? Dann darfst du dich genau dafür entscheiden. Denn Ayurveda stellt den individuellen Menschen in den Mittelpunkt – nicht das Konzept.
Das hat mich befreit. Ich habe angefangen, mit dem Essen zu spielen. Farben zu genießen, neue Zutaten auszuprobieren, mit allen Sinnen zu kochen und zu essen. Manchmal esse ich „nach dem Regenbogen“, manchmal versuche ich, in einer Woche über 30 verschiedene pflanzliche Lebensmittel zu integrieren – oder alle sechs ayurvedischen Geschmacksrichtungen in ein Gericht zu bringen. Nicht um etwas zu beweisen, sondern weil es Spaß macht.
Und ja – manchmal klappt das alles, und manchmal eben nicht. Aber darum geht es gar nicht. Es geht darum, mit Leichtigkeit dranzubleiben. Und mit einem Lächeln zu entdecken, was dir guttut.
Wie das funktioniert? Ich weiß es selbst nicht – und das ist das Schöne daran.
Ich entdecke die ayurvedische Küche jeden Tag neu. Dabei ist sie keineswegs auf indische Gerichte beschränkt. Eine ayurvedisch gedachte Mahlzeit kann genauso gut eine Pizza sein, Gyros oder Sauerkraut. Es geht nicht um Etiketten wie „vegan“ oder „gekocht“ oder „yogisch“. Es geht um Achtsamkeit. Um Verbindung. Um ein Essen, das zu dir passt.
Stell dir vor, du kommst abends hungrig nach Hause und spürst den Drang, eine ganze Tafel Schokolade zu essen. Was sagt dir das? Wahrscheinlich, dass dein Körper schon seit Stunden auf Nahrung gewartet hat. Vielleicht hast du im Lauf des Tages keine Zeit zum Essen gefunden. Dann ist die Schokolade nicht das Problem – sie ist ein Hinweis. Die eigentliche Einladung liegt darin, deinen Alltag so zu gestalten, dass regelmäßiges Essen wieder möglich wird. Und währenddessen? Ein, zwei Stücke Schokolade können genau richtig sein. (Psst, hier gibt es einen Geheimtipp für Schoko-Fans!)
Nimm’s mit Humor – und ein bisschen Pareto.
Das Pareto-Prinzip kann auch in der Ernährung Wunder wirken. 80 % nährende Routinen, 20 % entspannte Flexibilität – das reicht völlig. Lies dazu auch gerne den Beitrag „Genuss im Ayurveda und Yoga: Ein Leben voller Bhoga!„.
Wenn du dir vornimmst, 30 verschiedene pflanzliche Lebensmittel in einer Woche zu essen, und es werden „nur“ 29: wunderbar! Kein Grund zur Selbstkritik. Du hast ausprobiert, Neues entdeckt, vielleicht auf dem Markt andere Dinge gekauft als sonst – wie großartig ist das denn?
Ayurveda-Beratung in Karlsruhe
In diesem Beitrag gibt dir Lifestyle- und Ernährungsberaterin Laura Strauß Tipps aus dem Ayurveda. Du kannst auch eine persönliche Beratung basierend auf deinem Dosha mit ihr buchen. Das Erstgespräch ist gratis.
Ayurvedisch essen ist wie Yoga auf dem Teller.
Wenn du regelmäßig Yoga übst, kennst du das bestimmt: An einem Tag klappt alles spielerisch. Und am nächsten wackelt selbst der Baum. Auch hier ist der erste Impuls oft: Ärger. Warum klappt es heute nicht? Was stimmt nicht mit mir? Doch was, wenn du auch deine Yoga-Praxis mit Leichtigkeit betrachtest? Wenn du dir erlaubst, zu spielen? Manchmal ist dein Baum einfach im Wind. Und das ist okay. Denn (und das ist ganz wichtig): Niemand ist zu dumm (für Yoga)!
Genauso ist es beim Essen. Es geht nicht um Leistung. Es geht um Verbindung – mit dir selbst, mit deinem Körper, mit dem Leben. Du bist nicht „gut“, wenn du strikt isst. Und nicht „schlecht“, wenn du vom Plan abweichst. Du bist wertvoll. Punkt.
Mach deinen ersten Spielzug: Ayurvedische Ernährungsberatung
Manchmal braucht es einen kleinen Anstoß. Eine Begleitung. Jemanden, der dich sanft daran erinnert, dass du dir selbst vertrauen darfst – auch und gerade beim Thema Essen. Als ayurvedische Ernährungsberaterin begleite ich dich gerne auf deinem Weg. Ich gebe dir keine Listen mit Verboten. Ich bewerte nichts. Und ich kontrolliere nichts. Ich unterstütze dich dabei, herauszufinden, was dir wirklich guttut – langfristig, liebevoll und alltagstauglich.
Ayurveda ist keine Diät. Es geht nicht darum, möglichst schnell abzunehmen oder dich zu optimieren. Es geht darum, eine neue Beziehung zu deinem Essen aufzubauen – eine, die dich stärkt, die dir Freude macht und die nachhaltig ist. Wenn du neugierig geworden bist: Lass uns sprechen. Du kannst dir ganz einfach ein kostenloses Erstgespräch über Eversports buchen.
Wichtiger Hinweis: Wenn du weißt oder vermutest, dass du an einer Essstörung leidest – zum Beispiel an Magersucht, Bulimie, Binge Eating oder Adipositas – möchte ich dich ermutigen, dich an eine:n Ärzt:in oder Therapeut:in zu wenden. An diesem Punkt kann ich dich als ayurvedische Ernährungsberaterin ohne medizinische Ausbildung leider nicht fachgerecht begleiten. Eine professionelle Unterstützung, die auf deine gesundheitliche Situation spezialisiert ist, findest du z.B. bei der BESS – Beratungs- und Informationsstelle bei Essstörungen oder in der Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie.