Es gibt diese besondere Zeit zwischen den Jahren, in der das Leben für einen Moment seinen gewohnten Rhythmus verliert. Der Kalender wechselt, aber wichtiger noch: Der innere Takt wird leiser. Termine fallen weg, Routinen lockern sich, das ständige Müssen tritt einen Schritt zurück. Viele Menschen erleben genau dann etwas, das im Alltag selten Raum bekommt – eine stille Frage, die nicht nach Leistung klingt, sondern nach Wahrhaftigkeit: Wie will ich eigentlich leben?
Nicht größer, nicht schneller, nicht erfolgreicher. Sondern stimmiger, weiter, leichter. Bei be yogi und im ZUM GLÜCK Coaching begegnet uns dieser Wunsch immer wieder, oft unausgesprochen, manchmal vorsichtig formuliert. Es ist kein Wunsch nach Veränderung um jeden Preis, sondern nach einem Leben, das sich von innen heraus richtig anfühlt. Yoga kennt diesen Wunsch seit jeher. Er steht am Anfang der Praxis, nicht als Ziel, sondern als Haltung.
Lebensfreude findest du im Jetzt & Hier
Im Yoga Sutra heißt es gleich zu Beginn: atha yoganusasanam – jetzt beginnt Yoga. Dieses „Jetzt“ meint keinen perfekten Moment, keinen Neuanfang mit idealen Bedingungen. Es meint den Augenblick, in dem wir bereit sind, innezuhalten und wahrzunehmen, was tatsächlich da ist. Lebensfreude entsteht nicht dort, wo wir uns ständig neu erfinden, sondern dort, wo wir aufhören, uns selbst zu übergehen.
Viele unserer Tage laufen auf Autopilot. Wir greifen zum Handy, ohne es bewusst zu entscheiden. Wir reagieren auf Anforderungen, bevor wir überhaupt gespürt haben, wie es uns gerade geht. Ein wesentlicher, oft unterschätzter Schritt zu mehr Lebensfreude besteht darin, diesen Autopiloten freundlich zu unterbrechen. Nicht mit Disziplin, nicht mit Kritik, sondern mit Aufmerksamkeit. Was tue ich gerade? Was denke ich gerade? Und will ich das – jetzt, in diesem Moment – wirklich?
Diese Art von Aufmerksamkeit ist zutiefst yogisch. Sie schafft einen kleinen Raum zwischen Reiz und Reaktion. In diesem Raum liegt Freiheit. Yoga beschreibt diesen Zustand nicht als Anstrengung, sondern als Qualität von Stabilität und Leichtigkeit zugleich. Sthira sukham asanam – die Haltung ist fest und angenehm. Gemeint ist nicht nur die körperliche Haltung, sondern auch unsere innere. Wenn wir lernen, uns selbst auf diese Weise zu begegnen, verlieren alte Muster ihre Selbstverständlichkeit. Veränderung geschieht dann nicht durch Druck, sondern durch Klarheit.
Verfolge deine Ziele mit Leichtigkeit und Lebensfreude
Ein weiterer Aspekt, der für mehr Lebensfreude entscheidend ist, liegt in der Art, wie wir mit Vorhaben umgehen. Viele gute Absichten bleiben vage. Mehr Ruhe, mehr Zeit für mich, achtsamer leben. Solche Sätze klingen gut, sind aber im Alltag schwer greifbar. Yoga ist immer konkret. Ein Atemzug, eine Bewegung, ein bestimmter Moment. Übung bedeutet im yogischen Sinne nicht, sich zu etwas zu zwingen, sondern sich immer wieder neu auszurichten. Abhyasa heißt, beharrlich bei einer Sache zu bleiben, ohne Härte, ohne Ungeduld.
Kleine Schritte, die wirklich gelingen
Lebensfreude wächst dort, wo wir Dinge so klein machen, dass sie sich nicht wie Aufgaben anfühlen, sondern wie Einladungen. Zwei bewusste Atemzüge am Morgen, bevor der Tag beginnt. Ein Moment der Stille, bevor der Laptop aufgeklappt wird. Eine Yoga-Stunde pro Woche, die nicht gesteigert werden muss, sondern einfach da ist. Nicht viel, aber ehrlich. Nicht spektakulär, aber verlässlich.
Damit Neues wirklich bleiben kann, darf es sich an Bestehendes anlehnen. Veränderung, die zusätzlich kommt, wird schnell zur Last. Veränderung, die sich verbindet, wird Teil des Lebens. Wenn eine neue Gewohnheit an etwas gekoppelt ist, das ohnehin geschieht, braucht sie weniger Willenskraft. Der erste Schluck Tee wird zum Moment der Dankbarkeit. Der Weg zur Arbeit wird zum Raum für bewusste Atmung. Das Ausrollen der Matte wird zum inneren Ankommen. Yoga beschreibt dieses Zusammenspiel von Übung und Loslassen sehr klar: Übung ohne Verkrampfung, Loslassen ohne Gleichgültigkeit. So entsteht ein Rhythmus, der trägt.
Erst die Arbeit, dann die Lebensfreude?
Auch unser Umgang mit Motivation spielt eine große Rolle. Viele Menschen belohnen sich für Anstrengung oder schieben Angenehmes auf, bis alles „erledigt“ ist. Dabei lässt sich diese Logik auch anders leben. Wenn etwas Schönes bewusst an etwas Sinnvolles gekoppelt wird, verändert sich die innere Haltung. Der Tee nach einer kurzen Bewegungspause. Die Serie erst nach ein paar Seiten Lesen. Nicht als Zwang, sondern als neue Reihenfolge, die dem Leben Struktur und Freude gibt. Ebenso hilfreich kann es sein, ungünstige Gewohnheiten nicht moralisch zu bewerten, sondern sie schlicht weniger bequem zu machen. Was nicht ständig griffbereit ist, verliert an Macht. Yoga arbeitet nicht gegen den Geist, sondern mit ihm.
ZUM GLÜCK Coaching in Karlsruhe
Du liest gerade einen Beitrag von Ulla Fröhlich-Strauß. Wenn dich das Thema anspricht, hast du im Coaching die Möglichkeit, tiefer einzusteigen. Ulla begleitet dich dabei, dich selbst, deine Homies, dein Team, dein Geschäft, … die Welt mit anderen Augen zu erleben. Oft fühlen wir uns glücklicher, wenn wir unsere eigene Haltung erweitern. Und das ist es schon, was ZUM GLÜCK Coaching für dich sein könnte. Neugierig? Dann lass uns sprechen – das erste Kennenlernen ist kostenfrei, buche jetzt deine Happy Hour.
Selbstbeobachtung ohne Vergleich und Verurteilung
Ein besonders tiefer Hebel für Lebensfreude liegt im inneren Bild, das wir von uns selbst haben. Wir handeln oft nach dem, was wir über uns glauben. Wer sich als erschöpft erlebt, lebt anders als jemand, der sich als sorgsam mit sich selbst verbunden wahrnimmt. Yoga lädt zur Selbstbeobachtung ein, nicht um sich zu analysieren, sondern um sich besser zu verstehen. Svadhyaya – das Studium des Selbst – ist ein zentrales Element der Praxis. Identität entsteht hier nicht als Etikett, sondern als Erfahrung. Durch das, was wir tatsächlich leben, nicht durch das, was wir uns vornehmen.
Lebensfreude wird auch dort blockiert, wo wir uns permanent vergleichen. Mit anderen, mit früheren Versionen von uns selbst, mit idealisierten Bildern davon, wie ein gutes Leben aussehen sollte. Yoga schlägt einen anderen Fokus vor: Freundlichkeit, Mitgefühl, Mitfreude und Gelassenheit. Nicht nur im Umgang mit anderen, sondern vor allem im Umgang mit uns selbst. Besonders wichtig ist dabei der Blick auf das Gelungene. Fehler nehmen wir oft übergroß wahr, Erfolge kaum. Dabei verändert sich das Lebensgefühl erheblich, wenn wir lernen, auch das Stimmige zu sehen.
Zufriedenheit im yogischen Sinn – Santosha – bedeutet nicht Stillstand oder Gleichgültigkeit. Sie bedeutet, das Gegenwärtige anzuerkennen, ohne es ständig abzuwerten. Aus dieser Haltung entsteht ein tiefes, ruhiges Glück, das nicht von äußeren Umständen abhängig ist. Ein einfaches Abendritual kann hier viel bewirken: sich nicht nur zu fragen, was besser werden soll, sondern auch, was heute gut war. Das verändert den inneren Ton, mit dem wir uns selbst begegnen.
Lebensfreude als dein Team-Projekt
Ein weiterer Aspekt, der oft unterschätzt wird, ist Verantwortung. Lebensfreude wächst dort, wo wir Verantwortung zurückholen, ohne uns zu überfordern. Nicht alles liegt in unserer Hand, aber mehr, als wir manchmal glauben. Yoga formuliert das klar: Leid, das noch nicht eingetreten ist, kann vermieden werden. Nicht durch Kontrolle, sondern durch Bewusstheit. Durch die Entscheidung, den eigenen Handlungsspielraum zu sehen, statt sich dauerhaft ohnmächtig zu fühlen.
Und schließlich ist Lebensfreude kein Solo-Projekt. Sie entsteht im Miteinander, in Begegnung, in Resonanz. Yoga war nie nur Einzelpraxis, sondern immer auch Beziehung. Zu uns selbst, zu anderen, zum Leben. Genau deshalb öffnen wir bei be yogi zwischen den Jahren die Happy Hour – ZUM GLÜCK. Nicht als Event, nicht als Workshop, sondern als offenen Raum für Gespräche, für Reflexion, für Orientierung. Für ein erstes oder erneutes Kennenlernen von ZUM GLÜCK Coaching oder einfach für ein bewusstes Innehalten. Es gibt viele zusätzliche Termine in dieser Zeit, bewusst niedrigschwellig, ohne Verpflichtung, ohne Leistungsanspruch. Du musst nichts mitbringen, nichts erreichen, nichts entscheiden. Manchmal reicht es, da zu sein und zuzuhören – sich selbst oder anderen. Melde dich jetzt an.
Lebensfreude ist kein Ziel, das man abhakt. Sie ist eine Qualität, die entsteht, wenn wir aufhören, uns selbst zu übergehen. Wenn wir beginnen, das Leben wieder zu bewohnen, statt es nur zu organisieren. Schritt für Schritt, Atemzug für Atemzug, Jahr für Jahr. don’t worry – be yogi.
Bild: Skultur „Erkenntnis“ vor dem Bundesverfassungericht. Mehr dazu.
