Du kommst in die Kindhaltung. Die Stirn liegt sanft auf der Matte. Deine Arme legst du locker nach hinten neben deinen Körper. Lass die Schultern sinken. Atme tief in den Bauch. Und dann beginnst du, im Rhythmus deines Atems, deinen Kopf leicht von Seite zu Seite zu wiegen. Ganz ohne Druck. Spürst du, wie sich dabei deine Stirn sanft massiert? Diese einfache Geste bringt Ruhe in deinen Geist – und öffnet den Zugang zu deinem Stirnchakra oder auch Ajna-Chakra, dem Zentrum deiner bewussten Wahrnehmung und inneren Klarheit.

Der sechste Stopp deiner Chakrenreise
Ajna bedeutet »Wahrnehmung«, aber auch »Anleitung« oder »Befehl«. Es ist das sechste Energiezentrum auf dem Weg durch deine sieben Chakren – und deine innere Kommandozentrale.
Oft wird das Stirnchakra mit dem sogenannten Dritten Auge zwischen den Augenbrauen gleichgesetzt. Doch sein eigentlicher Sitz liegt tiefer: im Mittelhirn, in der Nähe der Hirnanhangdrüse (Hypophyse). Diese Drüse ist das Steuerzentrum deines Hormonsystems – sie beeinflusst fast alle Körperfunktionen, die mit Wachstum, Stoffwechsel und Hormonhaushalt zu tun haben.
Das Stirnchakra ist damit eng verbunden mit deiner Fähigkeit, innere Impulse zu ordnen, Informationen zu integrieren und geistige Klarheit zu entwickeln – die Voraussetzung für bewusste Entscheidungen und intuitives Handeln.
Wie Gefühle entstehen – vom Reiz zur Reaktion
Gefühle sind keine bloßen Launen, sondern komplexe Reaktionsketten auf das, was wir erleben. Ein Reiz trifft auf dein Nervensystem – ein Bild, ein Geräusch, ein Gedanke. Sofort springt das limbische System an: Die Amygdala bewertet die Situation – sicher oder bedrohlich? Der Hippocampus prüft, ob du das schon kennst.
Dann reagiert dein Körper: Der Atem verändert sich, dein Herz klopft schneller oder du spürst ein Ziehen im Bauch. Dieses Zusammenspiel aus Bewertung und Körperempfindung erzeugt ein Gefühl.
Das bedeutet: Gefühle folgen Gedanken – und Gedanken folgen der Aufmerksamkeit. Wenn du deine Aufmerksamkeit bewusst lenkst, kannst du die Entstehung von Gefühlen mitgestalten. Das Stirnchakra hilft dir dabei: Es ist der Ort, an dem Beobachtung in Erkenntnis übergeht.
Weisheit oder Intelligenz? Eine morgendliche Inspiration
Heute Morgen habe ich beim Hören von SWR1 etwas gehört, das perfekt zum Stirnchakra passt – und zwar aus dem Rollenspiel Dungeons and Dragons. Dort gibt es zwei getrennte Werte: Intelligenz und Weisheit. Intelligenz ist das, was man weiß – Fakten, Bücherwissen, Sprache. Weisheit hingegen ist die Fähigkeit, den richtigen Weg zu erkennen und kluge Entscheidungen zu treffen.
Das wurde bildhaft so erklärt: „Ein intelligenter Charakter weiß, dass die Tomate eine Frucht ist. Ein weiser Charakter erkennt, dass sie trotzdem nicht in den Obstsalat gehört.“
Diese Unterscheidung berührt auch einen Bibeltext, über den heute in vielen evangelischen Gemeinden gepredigt wird – ein Loblied auf die Weisheit im Buch der Sprüche: „Der Herr hat mich gehabt im Anfang seiner Wege, ehe er etwas schuf, von Anbeginn her.“
Weisheit wird hier als Urkraft beschrieben – nicht nur als Fähigkeit, sondern als Quelle des Guten. Sie ruft uns auf, zu hören, zu erkennen und größer zu denken als nur aus dem eigenen Maßstab heraus.
Der Schlusssatz des Beitrags hat mich besonders berührt: „Die Weisheit ist für jeden Lebensweg etwas anderes, auch wenn sie von der gleichen Quelle kommt.“
Genau das ist das Stirnchakra: der Ort, an dem deine eigene Weisheit auftaucht – nicht als dogmatische Wahrheit, sondern als fein abgestimmte Orientierung.
Stirnchakra im Gleichgewicht und Ungleichgewicht
In Balance
Klare Intuition
Gute Konzentrations- und Entscheidungsfähigkeit
Kreative Vorstellungskraft
Zugang zur inneren Weisheit
Selbstreflexion und geistige Wachheit
In Unterfunktion
Konzentrationsprobleme
Geringe Vorstellungskraft
Träger, verworrener Geist
Abgeschnitten von Intuition
Geringe Motivation und Klarheit
In Überfunktion
Zwanghaftes Denken
Überanalyse, Grübelschleifen
Verwirrung durch zu viele Gedanken
Spirituelle Überhöhung oder Realitätsflucht
Kopfschmerzen, Schlafprobleme, Augenbeschwerden
Yoga für dein Stirnchakra
- Balasana (Kindhaltung): beruhigt den Geist, bringt dich zur Erde
- Virasana (Heldensitz): stärkt Zentrierung und Klarheit
- Ardha Matsyendrasana (Drehsitz): unterstützt mentale Verdauung
- Garudasana (Adler): fördert Gleichgewicht und Fokus
- Sarvangasana (Schulterstand): harmonisiert das Hormonsystem
- Sirsasana (Kopfstand): klärt den Geist, fördert Perspektivwechsel
3 Tools aus dem Zukunfts- und Lebensdesign für dein Stirnchakra
1. Regnose: Deine Vision rückwärts denken
Stell dir vor, du wachst in einer wünschenswerten Zukunft auf – fünf Jahre von heute entfernt. Du bist erfüllt, gesund, im Einklang mit dir. Und dann frag dich: Wie bin ich hierhergekommen? Welche Entscheidung war der Wendepunkt? Wer hat mich unterstützt?
Diese Technik – Regnose genannt – stammt aus der Zukunftsforschung. Sie aktiviert deine Vorstellungskraft, verknüpft Emotion und Vision und bringt dein Stirnchakra in kreative Bewegung.
2. Eine bewusste Entscheidung pro Tag
Klarheit wächst durch Übung. Entscheide dich heute bewusst – auch für eine Kleinigkeit. Was lasse ich los? Was kommt dazu? Worauf lege ich meinen Fokus? Halte deine Entscheidung schriftlich fest – das stärkt dein mentales Vertrauen.
3. Stell bessere Fragen
Gute Fragen öffnen Räume – schlechte halten dich im Kreis. Hier drei Fragen für dein Stirnchakra:
- Was würde mein zukünftiges Ich tun?
- Welcher Gedanke gibt mir gerade Energie?
- Was sehe ich bisher noch nicht?
Diese Art des Denkens weckt deine Weisheit. Und sie ist erstaunlich praktikabel – auch im Alltag, im Gespräch oder beim Warten auf den Bus.
Klarheit ist der Schlüssel
Das Stirnchakra lädt dich ein, das Steuer deines Lebens wieder selbst in die Hand zu nehmen. Mit deinem Geist. Deiner Intuition. Deiner inneren Vision.
Zum Glück Coaching hilft dir, deinen inneren Kompass neu auszurichten – mit Klarheit, Achtsamkeit und bewusster Entscheidungskraft. Für ein HappierMe, HappierWe und eine HappierCompany. Mehr erfahren & mit klarem Kopf losgehen!