Dein Nabelchakra: Fühle das Feuer der Umsetzung

Nachdem wir in Teil 1 und Teil 2 bereits das Wurzel- und das Sakralchakra erkundet haben, widmen wir uns nun unserem dritten Energiezentrum – dem Nabelchakra, auch bekannt als Manipura. Dieses Chakra ist tief mit unserer Willenskraft und Selbstwahrnehmung verbunden – hier lodert das „innere Feuer“ für Transformation.

Manipura – Stadt der Edelsteine

In der yogischen Tradition wirkt Manipura wie ein Magnet, der Prana – unsere Lebensenergie – aus dem Universum anzieht, speichert und uns damit versorgt. Diese Kraft kann ein starkes Bewusstsein dafür hervorrufen, wer wir sind und wohin wir uns entwickeln möchten. In diesem Zentrum werden Nahrung und Erfahrungen gleichsam „verdaut“. Zum einen verwandeln wir physische Nahrung in Energie, zum anderen verarbeiten wir Erlebnisse und Emotionen. Entsprechend hat dieses Chakra großen Einfluss auf unsere Willenskraft und Entschlussfreude.

Das Nabelchakra – Aufsteigen zum Element Feuer

Werden die ersten beiden Chakren von Erde und Wasser dominiert, so repräsentiert Manipura das subtilere Element Feuer, das nach oben strebt. Dieses feurige Potenzial verbindet den Geist (unsere bewussten Gedanken) mit unserer Willenskraft. Im Yoga nennt man dieses spirituelle Feuer „Bhuta Agni“. Es ist in der Lage, körperliche und psychische Rückstände zu verbrennen, Ego-Anhaftungen aufzulösen und Veränderungsprozesse zu initiieren.

An dieser Stelle bekommen wir die Chance, unsere ganz persönliche Aufgabe im Leben, unser Dharma, zu realisieren. Statt sich in Illusionen oder Wunschdenken zu verlieren, ermöglicht uns das Nabelchakra, unsere Vorhaben tatkräftig umzusetzen und sie in die Realität zu bringen.

Entwicklung des Egos – Zwischen Macht und Wille

Etwa ab dem dritten Lebensjahr entwickelt ein Kind zunehmend ein eigenständiges Selbstbild. Im weiteren Verlauf bis zum siebten Lebensjahr formt sich die Persönlichkeit stärker heraus. Das Feuerelement entfacht hier das Bewusstsein – es entsteht das sogenannte ICH-Bewusstsein (Ahamkara), was auch den Übergang vom Unbewussten der unteren Chakren zum bewussteren Dasein markiert.

Eltern stehen vor der Aufgabe, ihrem Kind genug Raum für ein gesundes Selbstbewusstsein zu geben und gleichzeitig sinnvolle Grenzen zu setzen – Wurzeln & Flügel. So erfährt das Kind einerseits, was es heißt, eigene Wünsche zu äußern und durchzusetzen, lernt aber auch, wie es Rücksicht auf andere nehmen kann. In diesem Entwicklungsprozess entstehen Muster, die uns im Erwachsenenleben oft noch begleiten.

Das Ego, das in dieser Phase entsteht, dient uns als Werkzeug, kann aber auch belasten. Es handelt aus einer Art „Überlebensmodus“ heraus und trennt sich scheinbar von allem, was außerhalb steht. Wird diese Ego-Struktur nicht reflektiert, kann sie sich ins Extreme verschieben. Manche Menschen halten sich dann quasi für den „Nabel der Welt“, was oft ein Hinweis auf eine Störung oder Überaktivität im Nabelchakra ist.

Das Nabelchakra – führe das Ego Richtung Herz

Zwar wäre es wundervoll, wenn sich unser Bewusstsein ganz automatisch in Richtung Liebe und Mitgefühl bewegt, doch die Realität zeigt, dass viele Menschen nach wie vor z.B. aus Furcht impulsiv handeln. Um das zu überwinden, braucht es aktive Bemühungen: Selbstreflexion, Hinterfragen von Denkmustern und das Auflösen alter Verhaltensweisen. Genau hier setzt auch oft unser Zum Glück Coaching mit HappierMe an. Denn ohne Erweiterung unserer Haltung bleiben wir an die drei unteren Chakren gefesselt und dem Ego ausgeliefert.

Disziplin, Fokus und das Feuer der Umsetzung

Das Nabelchakra ist jener innere Antrieb, der uns morgens aufstehen lässt, uns zum Laufen motiviert oder dazu bewegt, unsere Meditationspraxis nicht zu vernachlässigen. Im Yoga spricht man von Tapas, der notwendigen Hingabe und Disziplin, um sich kontinuierlich einem Ziel zu widmen. Das bedeutet, dem inneren Schweinehund zu trotzen, wenn Körper und Geist lieber bequem sein wollen, anstatt sich anzustrengen. Gerade in einer Zeit voller Ablenkungen und scheinbar unendlicher Möglichkeiten wird es immer wichtiger, eine Sache fokussiert zu verfolgen und sich nicht in Belanglosigkeiten zu verlieren. Wer sich Biografien erfolgreicher Persönlichkeiten ansieht, erkennt schnell, dass Disziplin und kontinuierliches Üben fast immer der Schlüssel zum Erfolg waren. Und das oft ohne, dass es allein um den „Erfolg“ ging, sondern um die Leidenschaft für ein bestimmtes Gebiet.

Zum Mitnehmen:

Hier sind 8 einfache Wege, wie du dein Nabelchakra (Manipura) stärken kannst:

1. Yoga-Asanas für innere Hitze: Praktiziere regelmäßig dynamische Übungen wie das dynamische Boot, Katze-Kuh, Planks, Sideplanks, Heuschrecke und Drehhaltungen, um dein inneres Feuer zu aktivieren.
2. Feueratmung (Bhastrika-Pranayama): Nutze täglich kraftvolle Atemtechniken wie Bhastrika, um das innere Feuer (Agni) anzuregen, deine Willenskraft zu stärken und Energie zu mobilisieren.
3. Meditation mit Fokus auf das Nabelzentrum: Meditiere regelmäßig auf dein Manipura-Chakra, visualisiere dabei eine Flamme im Nabel und chant das Bija-Mantra „RAM“, um dein Selbstbewusstsein und deine Intentionskraft zu fördern.
4. Stärkende Affirmationen: Nutze positive Affirmationen wie „YES I CAN!“ und verbinde diese mit einer kraftvollen Körperhaltung (z. B. Arme nach oben gestreckt), um dein Selbstvertrauen unmittelbar zu stärken.
5. Kristalle zur Unterstützung: Trage oder halte Edelsteine wie Citrin, Tigerauge, gelben Bernstein oder gelben Jaspis bei dir. Diese Kristalle wirken ausgleichend auf dein Nabelchakra und schenken Kraft, Optimismus und Lebensfreude.
6. Sonnenenergie tanken: Verbringe regelmäßig Zeit in der Sonne, trage gelbe Kleidung und umgib dich mit gelben Blumen oder Kerzenlicht, um die energetisierende Wirkung der Sonnenenergie zu nutzen.
7. Gezielte Ernährung: Iss vorwiegend leichte, leicht verdauliche und basische Speisen, um dein Verdauungsfeuer Agni in Balance zu halten. Reduziere scharfes, stark erhitzendes Essen sowie Zucker und Koffein.
8. Aktivität & Tapas: Integriere körperliche Aktivitäten wie Krafttraining, Core-Übungen (z. B. Sit-ups, Liegestütze) und Ausdauertraining in deinen Alltag. Kultiviere Disziplin (Tapas), verlasse regelmäßig deine Komfortzone und setze dir klare Ziele, die du konsequent verfolgst.

Haltung erweitern: Vom Opfersein zur Selbstermächtigung

Der Weg durch das dritte Chakra eröffnet uns den Schritt aus passiver Hilflosigkeit in eine aktive Gestaltung unseres Lebens. Anstatt in einer Opferhaltung zu verharren, können wir lernen, unsere innere Stärke anzuerkennen und uns selbst zu ermächtigen. Es erfordert Mut, Altes loszulassen, neue Ziele zu definieren und sich der Disziplin zu stellen, die damit einhergeht. Doch sobald wir dieses innere Feuer kultivieren, setzen wir eine Kraft frei, die weit über das Materielle hinausreicht und uns auf den Pfad zu unserem wahren Selbst führt.

Diesen Schritt zu gehen – auch wenn er manchmal unbequem oder herausfordernd ist – bringt eine tiefe Erfüllung mit sich, wir erleben Glück als Überwindungsprämie. Wir erfahren, wie viel mehr in uns steckt, wenn wir die Flamme im Nabelzentrum entfachen und sie zielgerichtet einsetzen. Das innere Feuer wird damit zum Motor für Veränderungen, die uns näher zu dem führen, was unsere wahre Bestimmung sein könnte.