Was ist eigentlich Ashtanga-Yoga?

Ashtanga-Yoga ist eine spezielle Form des Yoga, die sich durch ihre dynamische und kraftvolle Praxis sowie die Einhaltung der immer gleichen Asana-Folgen („Series“) auszeichnet. Gleichmäßige, tiefe Atemzüge geben das Tempo vor.

Ashtanga-Yoga ist in der Regel schnell und fließend. Grundlage sind mehrere Bewegungsreihen, die synchron mit der Atmung ausgeführt werden. Der Yoga-Stil erfordert Kraft, Flexibilität und Ausdauer und ist daher körperlich fordernd. Obwohl es auch entspannende Elemente gibt, liegt der Schwerpunkt auf der Stärkung und Vitalisierung des Körpers.

Ashtanga-Yoga kann für Anfänger eine Herausforderung darstellen, vor allem wegen seines schnellen Tempos und der Komplexität einiger Haltungen. Jedoch bieten viele Studios wie auch be yogi in Karlsruhe einführende Ashtanga-Yoga Klassen an, die speziell auf Einsteiger zugeschnitten sind. Es gibt auch Möglichkeiten, die einzelnen Asanas zu modifizieren, um sie zugänglicher zu machen. Anfänger können von der Struktur und Disziplin des Stils profitieren, sollten aber darauf achten, sich nicht zu überfordern und die Praxis langsam aufzubauen.

Ashtanga-Yoga folgt einer festen Abfolge von Asanas, die in sechs Serien unterteilt sind. Die bekannteste und am häufigsten praktizierte Serie ist die „Primary Series“, die Sonnengrüße (Surya Namaskar A und B), Stehhaltungen, Sitzhaltungen, Umkehrhaltungen und eine abschließende Entspannungsphase umfasst.

Ashtanga-Yoga hat auch eine starke spirituelle Komponente. Der Stil basiert auf den acht Gliedern des Yoga, die Patanjali in den Yoga-Sutras beschreibt. Diese umfassen ethische Richtlinien, Körperübungen (Asanas), Atemtechniken (Pranayama) und Meditation, die alle darauf abzielen, Körper, Geist und Seele in Einklang zu bringen. Üblicherweise beginnt und endet eine Ashtanga-Klasse mit dem Rezitieren des immer selben Mantras, mit dem wir unsere Verbundenheit mit der alten Tradition zeigen und uns daran erinnern, worum es bei der Praxis geht: um das Erkennen unserer Essenz.

In der traditionellen Praxis wird üblicherweise keine Musik verwendet. Auch bei be yogi praktizieren wir Ashtanga Yoga in Karlsruhe nach dieser traditionellen Variante. Der Fokus liegt auf der Atmung (Ujjayi-Atmung) und der Bewegung, wodurch eine meditative Stimmung geschaffen wird. In weniger traditionellen Klassen kann jedoch manchmal sanfte Musik eingesetzt werden.

Wie kann mir Ashtanga-Yoga helfen?

Insgesamt ist Ashtanga-Yoga in Karlsruhe bei be yogi für Menschen geeignet, die sowohl körperliche als auch geistige Herausforderungen suchen und bereit sind, Zeit und Mühe in ihre Yoga-Praxis zu investieren. Es ist wichtig, auf die Signale des eigenen Körpers zu hören und sich schrittweise an die anspruchsvolleren Aspekte des Stils heranzutasten.

• Ashtanga-Yoga verbessert deutlich die Flexibilität. Die verschiedenen Asanas (Positionen) dehnen und stärken die Muskeln, was zu einer gesteigerten Beweglichkeit führt.
• Dieser Yoga-Stil ist besonders effektiv, um Kraft aufzubauen, da viele der Haltungen eine erhebliche körperliche Anstrengung erfordern.
• Obwohl Ashtanga-Yoga körperlich anspruchsvoll ist, fördert es auch geistige Klarheit und Entspannung. Durch die Konzentration auf Atmung und Bewegung können Yoga-Schüler:innen Stress abbauen und eine meditative Wirkung erleben.

Ashtanga-Yoga kann auf die verschiedenen ayurvedischen Doshas unterschiedlich wirken. Diese Wirkweise ist nicht in Stein gemeißelt und hängt natürlich auch stark von dem Yoga-Lehrenden ab:

• Kapha Dosha: Für Kapha-Doshas kann Ashtanga-Yoga ein wirksames Mittel sein, um die körperliche Aktivität zu erhöhen und Stagnation zu überwinden. Die dynamische Natur stimuliert und steigert das Energieniveau.
• Pitta Dosha: Ashtanga-Yoga ist besonders für Pitta-Doshas vorteilhaft sein, da es einen gesunden Ausgang für ihre natürliche Energie und ihren Antrieb bietet. Die Herausforderung und Intensität des Yoga-Stils kann helfen, ihre Energie positiv zu kanalisieren, während sie gleichzeitig lernen, ihre Grenzen zu respektieren.
• Vata Dosha: Ashtanga-Yoga kann Vata-Doshas helfen, indem es Struktur und Routine bietet, was beruhigend und erdend wirken kann. Praktizierende sollten jedoch darauf achten, dass die Praxis nicht zu intensiv wird, um Überanstrengung und Unruhe zu vermeiden.

Die Geschichte des Ashtanga-Yoga

Ashtanga-Yoga, wie es heute bekannt ist, hat seine Wurzeln im frühen 20. Jahrhundert, aber es basiert auf einer viel älteren Tradition, die sich über Jahrhunderte hinweg entwickelt hat.

Der moderne Ashtanga-Yoga-Stil wurde maßgeblich von T. Krishnamacharya beeinflusst, der als einer der einflussreichsten Yoga-Lehrer des 20. Jahrhunderts gilt. Weltweit bekannt wurde der Yoga-Stil aber erst durch einen seiner Schüler: K. Pattabhi Jois gründete das Ashtanga Yoga Research Institute in Mysore, Indien. Dr. Ronald Steiner kombiniert die klassischen Lehren mit umfangreichem anatomischem Wissen und schafft so eine innovative Form des Ashtanga, die nicht nur sportlich, sondern auch therapeutisch eingesetzt werden kann.

Ashtanga-Yoga ist tief in der indischen Philosophie und den Schriften wie den Yoga-Sutras von Patanjali und den alten Schriften der Hatha Yoga Pradipika verankert. Die Yoga-Sutras sind mit Ihrer Beschreibung des Weges des Raja-Yogas Grundlage für viele Yoga-Traditionen. Krishnamacharya selbst behauptete, seine Lehren basierten auf einem alten Text namens „Yoga Korunta“. Dieser existiert jedoch nicht mehr, da laut Krishnamacharya Ameisen das einzige Exemplar gegessen haben.

Verwandte oder abgeleitete Yoga-Stile

Ashtanga-Yoga hat sich nicht nur selbst aus einer reichen Tradition entwickelt, sondern beeinflusste und inspirierte auch selbst weitere Yoga-Stile. So gibt es einige Überschneidungen zum Beispiel zu diesen Linien:

• Vinyasa Yoga teilt die dynamischen und fließenden Aspekte des Ashtanga-Yoga – die Abfolge der Asanas ist aber variabel.
• Iyengar Yoga wurde von B.K.S. Iyengar, einem weiteren Schüler von Krishnamacharya, entwickelt. Wie das Ashtanga wird auch hier großer Wert auf Ausrichtung und Genauigkeit in den Asanas gelegt.
• Power Yoga gilt als westliche Adaption des Ashtanga-Yoga, die in den 1990er Jahren populär wurde und die körperlichen Aspekte des Ashtanga betont.