Regeln begegnen uns von klein auf und überall. Es gibt sie in Kindergarten, Schule und Studium, am Arbeitsplatz, zu Hause in der Familie, im Straßenverkehr und sogar im Yoga-Studio, eben einfach überall. Vielleicht fragst du dich auch, welche Regeln du beachten solltest, um ein Yogi zu sein.
Aber wozu gibt es überhaupt Regeln und Werte?
In unserer komplexen Welt unterstützen uns Regeln unter anderem dabei besser zu entscheiden, vor allem in neuen Situationen, in denen wir entsprechend unsicher sind. Sie sind eine Art „moralisch-ethischer Kompass“, der unser Verhalten so steuert, dass wir selbst ein gutes Gefühl haben und auch andere Menschen unser Verhalten richtig finden.
Wonach kann man als Yogi seinen Kompass ausrichten?
Das yogische Regelsystem geht zurück auf das Yoga Sutra des indischen Weisen Patanjali. Das Werk ist eine der bekanntesten Schriften im Yoga und wohl das älteste Psychologie-Buch der Welt.
Merkhilfe: Du kennst das Sanskrit-Wort Anjali vielleicht schon von Anjali Mudra. Anjali bedeutet Verneigung und Pata meisterlich. So kannst du dir leichter merken, wie der „Vater des Yoga“ heißt.
Patanjali hat in der Yoga Sutra acht Stufen beschrieben, die man gehen soll, um die den Geist trübenden Leiden(schaften) zu überwinden: Unwissenheit, Egoismus, Gier, Angst und Abneigung. Die ersten beiden Stufen beschreiben die fünf Regeln für den Umgang mit anderen (Yamas) und fünf weitere für den Umgang mit sich selbst (Niyamas).
Die 10 goldenen Regeln im Umgang mit anderen und sich selbst, um Yogi zu sein:
- Sei frei von Gewalt, unterwerfe und schädige keine Menschen, Tiere oder Sachen – weder körperlich noch emotional. (AHIMSA)
- Sei immer ehrlich und bleibe dabei konstruktiv. (SATYA)
- Sei kein Dieb – weder von Dingen noch von Zeit oder Energie. (ASTEYA)
- Sei maßvoll – lass dich nicht von Dingen, Emotionen oder Leidenschaften beherrschen. In der Liebe bedeutet das, sei treu in bestehenden Beziehungen. (BRAHMACHARYA)
- Sei nachhaltig, kaufe bewusst, werfe weniger weg, schone die Umwelt. (APARIGRAHA)
- Sei reinlich – innerlich wie äußerlich. (SAUCA)
- Sei zufrieden, nicht fatalistisch. (SAMTOSHA)
- Sei ausdauernd und diszipliniert. (TAPAS)
- Sei kritikfähig und lebe konstruktive Feedbackkultur – reflektiere dich selbst. (SVADHYAYA)
- Sei vertrauensvoll! (ISHVARA PRANIDHANA)
Ziemlich viele Regeln und du hast heute nicht alle eingehalten?
Du weißt ja: don’t worry – be yogi!
Wir leiten daraus folgende Regeln für ein Studio im „be yogi“ Style ab:
- Erhebe deine Praxis nicht über die von anderen.
- Sei du selbst: be you – be yogi.
- Nimm nichts, was dir nicht gehört.
- Höre auf deinen Körper!
- Kaufe dir nicht zu viel „Yoga-Zeugs“.
- Bitte sei reinlich, zum Beispiel desinfiziere deine Matte nach der Nutzung.
- Du siehst toll auf deiner Matte aus – sei zufrieden 😊
- Übe fleißig, um das eigene Wachstum zu fördern.
- Sei offen für Korrekturen, zum Beispiel deiner Yoga-Haltungen.
- Glaube daran: in dir steckt ein Yogi.
Du kannst aus den zehn goldenen Regeln für bessere Entscheidungen nach Art der Yogis auch für alle anderen möglichen Alltagssituationen entsprechende Handlungsempfehlungen für dich ableiten, zum Beispiel in deiner Beziehung, an deinem Arbeitsplatz – einfach überall. Damit machst du es dir leichter, die ersten beiden Stufen zu nehmen, um deinen Geist von Unwissenheit, Egoismus, Gier, Angst und Ablehnung zu befreien.
Niemand sagt, dass das einfach ist. Aber du musst es auch nicht allein schaffen. Bei don’t worry – be yogi findest du schon bald neue Tipps, wie du friedvoll, erfüllt und glücklich leben und von einem ruhigen Geist geführt Entscheidungen einfacher treffen kannst. Melde dich bei Fragen, Anregungen oder Ideen für neue Beiträge jederzeit gerne bei uns per Mail an namaste@beyogi.de. Wir freuen uns, von dir zu hören.