Eine Redewendung sagt: So wie man in den Wald hineinruft, schallt es auch wieder heraus. Im übertragenen Sinn bedeutet dies, so wie man jemanden behandelt, so reagiert er auch. Das ist nicht nur bei allen anderen so, sondern auch bei dir selbst, das heißt wenn du in dich selbst hineinrufst: Das schaffe ich nicht, dann erhöhst du damit die Wahrscheinlichkeit, dass, ganz egal, was du dir vornimmst, es eher misslingt.
Positiv denken verzaubert
Das ist ja eigentlich total praktisch: Wenn ich jetzt immer super positiv mit mir selbst spreche, dann wird mir vieles besser gelingen. Allerdings gilt es einige Grundregeln zu beachten, wenn es darum geht, mit sich selbst ins positive Selbstgespräch einzusteigen. Solche einfachen, positiven Botschaften, die man an sich selbst sendet, bezeichnet man als Affirmationen und es gibt acht Punkte, die man bei der Formulierung beachten sollte:
- Wähle positive, bejahende Formulierungen, zum Beispiel „Ich werde Tag für Tag offener“ statt „Ich muss weniger verschlossen sein“.
- Halte es kurz und melodisch, damit es ein Ohrwurm wird.
- Rede mit der selbst in der Gegenwartsform und vermeide Konjunktive. Sprich so, als hättest du es schon erreicht, zum Beispiel nicht „Ab kommenden Monat könnte ich damit starten …“, sondern „Ich übe mich jeden Tag mehr und mehr darin, Dinge loszulassen, die mir nicht guttun.“
- Beginne deine positive Losung gerne mit „Ich“ – das mit dem Esel, der sich selbst immer zuerst nennt, hat hier nichts zu suchen.
- Dein positives Selbstgespräch soll ehrlich sein – darum wähle etwas, an das du glaubst.
- Der positive Gedanke, der dich begleitet, sollte in deinem Einflussbereich liegen.
- Umgebe dich mit deinem Vorhaben, zum Beispiel ein Post-it auf dem Nachtisch, das du vor dem Einschlafen und beim Aufwachen siehst. So integrierst du ein positives Selbstgespräch wie von alleine in dein Leben.
- Alles dauert mindestens 10 Wochen – verliere nicht zu schnell die Geduld: Positiv Denken verzaubert.
Auch Yogis haben negative Gedanken
Verschieden Studien ergaben, dass jeder Mensch pro Tag zwischen 12.000 – 60.000 Gedanken hat. Hinzu kommt, dass 80 % dieser Gedanken in der Regel negativ sind und sich 95 % ständig wiederholen. Diese Art der Selbstgespräche sollten wir möglichst reduzieren!
Auch Yogis haben negative Gedanken. Allerdings stellt uns Yoga einen umfangreichen Instrumentenkoffer zur Verfügung, um diese negativen Gedanken einfach vorbeiziehen zu lassen und den Fokus auf positive Gedanken zu lenken. Eine praktische Methode sind Affirmationen.
Ein Tipp, wenn du schon Yoga praktizierst: Affirmationen und Asanas
Du kannst solche Affirmationen ganz einfach in deine tägliche Praxis einbauen, um Asanas über ihre symbolische Bedeutung zu verbinden. In der Tabelle habe ich einmal acht beliebte Asanas aus den unterschiedlichen Kategorien mit einem Vorschlag für eine Affirmation, das heißt für einen Satz für deine positiven Selbstgespräche, kombiniert. Grundsätzlich gelten zum Beispiel Vorbeugen im Yoga als Demutshaltungen und Drehhaltungen stehen symbolisch für die Beweglichkeit im Geist.
Asana-Name | Kategorie | Beispiel für eine Affirmation |
---|---|---|
Kind | Ruhe-Position (Pause) | Tag für Tag wächst mein (Ur-)Vertrauen und meine Demut. |
Der Schneidersitz | Sitzen & Aufwärmen | Jeden Tag wachsen Liebe und Freunde. |
Der Gedrehte Stuhl (Göttlicher Winkel) | Dreh-Haltung | Ich übe mich jeden Tag mehr und mehr in der Flexibilität dem Leben gegenüber. |
Der Krieger I | Steh-Haltung | Mit jedem Tag werde ich mutiger und mutiger. Alles, was ich mir vornehme, setze ich um. |
Die Kobra | Rückbeuge | Mit jedem Tag reflektiere ich mich mehr und mehr. |
Die Halbe/ Ganze Vorbeuge | Vorbeuge | Ich gehe mit jedem Tag aufrichtiger und achtsamer durchs Leben. Ich übe mich in Demut und lebe den Moment. |
Der Herabschauende Hund | Umkehr-Haltung | Ich hinterfrage mein Sein und meine Denkweise mit jedem Atemzug. Ich blicke in Akzeptanz und Demut auf das Vergangene. |
Die Sitzende Taube | Hüftöffner | Mit jedem Tag werde ich mitfühlender und mitfühlender. |
Gerne kannst du diese Vorschläge für Affirmationen auf deine persönliche Situation anpassen und in deine bestehende Yogapraxis integrieren. Wenn du Fragen dazu hast, kannst du mir auch gerne eine E-Mail senden an ulla@beyogi.de – dann unterstütze ich dich dabei, deine individuelle Yoga-Routine zu finden und beizubehalten. Niemand sagt, dass das einfach ist. Aber du musst es auch nicht alleine schaffen. Bei don’t worry – be yogi findest du schon bald neue Tipps, um dich in deinem Alltag dabei zu unterstützen, die positive Seite in dir zu stärken.